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Außenminister Steinmeier zum Todesurteil gegen Miriam Yahia Ibrahim im Sudan: Unmenschliches Todesurteil aufheben
Außenminister Steinmeier setzt sich für die Freilassung der Sudanesin ein und forderte in einem Gespräch mit Sudans Außenminister Karti die Aufhebung des „unmenschlichen Urteils“. Er hoffe, „dass die junge Frau bald mit ihrem Mann und ihren Kindern ein normales Leben führen kann“.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte heute Abend (04.06.) nach einem Treffen mit dem sudanesischen Außenminister Ali Karti:
Wir haben heute auch über den Fall von Miriam Yania Ibrahim, einer jungen Frau, gesprochen, die wegen Abfall vom muslimischen Glauben im Sudan zum Tode verurteilt wurde und vor kurzem sogar im Gefängnis ein Kind zur Welt bringen musste. Ich habe dem sudanesischen Außenminister berichtet, dass die deutsche Öffentlichkeit über diesen Fall erschüttert ist und das auch einen Schatten auf die Wahrnehmung seines Landes bei uns in Deutschland wirft.
Es ist unsere Erwartung, dass dieses unmenschliche Todesurteil gegen Miriam Yania Ibrahim aufgehoben wird. Ich hoffe, dass die junge Frau schon bald gemeinsam mit ihren Kindern und ihrem Mann ein normales Leben in Freiheit führen kann.
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Hintergrund:
Ein sudanesisches Gericht in Khartum hat Mitte Mai 2014 in erster Instanz Miriam Yahia Ibrahim Isaq wegen Abkehr vom muslimischen Glauben zum Tode verurteilt. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen; nach sudanesischem Recht müssen alle Todesurteile vom Obersten Gericht bestätigt werden. Im Sudan gilt der Islam als Staatsreligion, die sudanesische Verfassung sieht jedoch auch die Achtung anderer verschiedener Religionen sowie die freie Glaubensausübung vor.