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Syrien: Menschenrechtsbeauftragter besorgt über Schicksal verschwundener Männer

19.11.2013 - Pressemitteilung

Seit mehr als einem Jahr riegeln Regimekräfte den Damaszener Vorort Mouaddamiyeh und weitere Orte im Umland der syrischen Hauptstadt von der Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten ab. Ende Oktober waren 1.800 Zivilisten aus Mouaddamiyeh evakuiert worden. Viele der evakuierten Männer sollen syrischen Menschenrechtsorganisationen zufolge im Anschluss verhaftet worden sein, mehr als 200 Männer gelten seitdem als „verschwunden“.

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, erklärte dazu heute (19.11.):

Mich besorgt das ungeklärte Schicksal von mehr als 200 Männern, die Ende Oktober aus der Stadt Mouaddamiya evakuiert worden sind. Berichte, wonach die Betroffenen festgenommen worden sein sollen und sich in Verhörzentralen des Luftwaffengeheimdienstes befinden könnten, geben Anlass zu großer Beunruhigung.

Ich fordere die Verantwortlichen in Damaskus auf, den Aufenthaltsort der Verschwundenen offenzulegen und allen Gefangenen Schutz und Fürsorge zu gewähren.

Das erzwungene Verschwinden Tausender von Menschen seit Beginn des Konflikts ist ein schwerer Verstoß gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht, der unter der syrischen Zivilbevölkerung Angst und Schrecken verbreitet. Ich verurteile diese Form staatlicher Willkür auf das Schärfste.

Die Zahl der in Syrien „Verschwundenen“ ist im Zuge des Konflikts massiv gestiegen. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge sind in Syrien zudem rund 355.000 Bedürftige von jeglicher humanitärer Unterstützung abgeschnitten.

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