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Menschenrechtsbeauftragter verurteilt Vollstreckung der Todesstrafe in Japan

12.09.2013 - Pressemitteilung

Markus Löning, der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, erklärte heute (12.09.):

Mit Bestürzung habe ich erfahren, dass Japan heute erneut einen Menschen hingerichtet hat. Besonders schockierend ist, dass die japanische Regierung weiter daran festhält, weder den Verurteilten noch seine Angehörigen über die bevorstehende Hinrichtung zu informieren. Ein persönlicher Abschied wird so unmöglich gemacht.

Die Todesstrafe ist unmenschlich und grausam. Die Bundesregierung lehnt sie unter allen Umständen ab und setzt sich für ihre weltweite Abschaffung ein. Über zwei Drittel der Staaten der Erde haben die Todesstrafe inzwischen abgeschafft oder beachten ein Moratorium.

Ich appelliere erneut an die japanische Regierung, die weitere Vollstreckung von Todesurteilen auszusetzen und eine offene gesellschaftliche Debatte über die Todesstrafe zu führen; sie hat im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr.

Hintergrund:

Der 73-Jährige Tokuhisa Kumagai, der 2004 wegen Raubmords zum Tode verurteilt worden war, wurde am heute morgen in der Haftanstalt Kosuge in Tokyo gehängt. Es handelt sich um die sechste Hinrichtung in Japan in diesem Jahr. Wie in Japan üblich erfolgte die Hinrichtung ohne Vorwarnung des Verurteilten und ohne vorherige Unterrichtung der Öffentlichkeit oder der Angehörigen.

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