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Lage in Syrien ist zu ernst für Spekulationen
Außenminister Guido Westerwelle sprach im Interview mit der Bild-Zeitung über die Vorwürfen des Chemiewaffeneinsatzes gegen das Assad-Regime in Syrien. Er appellierte, die Vorwürfe aufzuklären und warnte vor einer Ausweitung des Konflikts.
Für wie belastbar halten Sie diese Erkenntnisse?
Wir haben dazu keine eigenen Erkenntnisse. Jeder, der zur Aufklärung beitragen kann, sollte die Fakten vorlegen, Spekulationen helfen niemandem. Das Assad-Regime ist aufgerufen, die Arbeit der Untersuchungskommission der Vereinten Nationen nicht weiter zu blockieren. Hier erwarte ich auch aus Moskau klare Worte in Richtung Damaskus.
Ist eine „rote Linie“ bei einem einmaligen Einsatz chemischer Waffen überschritten?
Der Einsatz chemischer Waffen, von welcher Seite auch immer, wäre ein gravierender Vorgang. Es muss alles dafür getan werden, die schwer wiegenden Vorwürfe aufzuklären.
Würden Chemiewaffen Deutschlands Haltung zu einer militärischen Intervention ändern?
Die Lage in Syrien ist zu ernst, um zu spekulieren. Unser gemeinsames Ziel ist eine politische Lösung, ein demokratischer Neuanfang und ein Ende der Gewalt Assads gegen sein eigenes Volk. Der Konflikt darf nicht zu einem regionalen Flächenbrand werden.
Erschienen in der Bild-Zeitung vom 29.04.2013. Übernahme mit freundlicher Genehmigung des Axel Springer Verlags.