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Menschenrechtsbeauftragter kritisiert Hinrichtungen in Gambia

27.08.2012 - Pressemitteilung

Zu Berichten über Hinrichtungen in Gambia erklärte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning:

Ich bin bestürzt über Berichte, wonach in Gambia am Wochenende neun Menschen hingerichtet worden sind. Unmittelbar nach der Ankündigung des Präsidenten alle zum Tode Verurteilten hinzurichten, habe ich gegenüber der gambischen Botschaft interveniert. Ich habe darum gebeten, keine Vollstreckungen vorzunehmen und deutlich gemacht, dass wir die Todesstrafe ablehnen.
Angesichts der Ankündigung des Präsidenten, alle zum Tode Verurteilten noch im September töten zu lassen, und angesichts der Berichte über bereits erfolgte Hinrichtungen, befürchte ich das Schlimmste für die verbliebenen Todeskandidaten.
Ich fordere die Regierung Gambias dringend auf, die angekündigten Hinrichtungen weiterer Gefangener zu stoppen.

Die Bundesregierung setzt sich weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Mit den Hinrichtungen bricht Gambia mit einem de-facto Moratorium. Seit 1981 waren keine Menschen mehr hingerichtet worden.

Der gambische Präsident Jammeh hatte am 19.08.2012 angekündigt, alle 47 Todeskandidaten bis Mitte September hinrichten zu lassen.

Die zuständige Deutsche Botschaft und die Vertretung der Europäischen Union setzen sich für die Nicht-Vollstreckung der Todesurteile in Gambia ein.

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