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Grußwort von Außenminister Guido Westerwelle zum Erscheinen der ersten Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift “Jewish Voice from Germany”

03.01.2012 - Interview

Seit Jahresbeginn gibt es eine neue jüdische Zeitung in Deutschland. Außenminister Westerwelle gratuliert zur ersten Ausgabe. Mit Berichten auf Englisch über das jüdische Leben in Deutschland baue sie eine Brücke zwischen jüdischen Gemeinden dies- und jenseits des Atlantiks.

Veröffentlicht in englischer Übersetzung in der Jewish Voice from Germany, 01/2012

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„Ich gratuliere der “Jewish Voice from Germany” zu ihrer ersten Ausgabe! Mit Berichten aus Deutschland auf Englisch speziell für jüdische Gemeinden in den USA, Kanada, Israel und Großbritannien trägt sie das erneut aufblühende jüdische Leben in Deutschland in die Welt und baut damit eine wichtige Brücke zwischen den jüdischen Gemeinden dies- und jenseits des Atlantiks.

Jüdisches Leben ist wieder fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Sieben Jahrzehnte nach der Shoa werden wieder Rabbiner verschiedener Richtungen in Deutschland ordiniert, Synagogen gebaut und jüdische Kindergärten und Schulen eröffnet. Die jüdischen Gemeinden in Deutschland sind äußerst vielfältig und heterogen und gehören heute zu den dynamischsten der Welt.

Diese “Renaissance„ jüdischen Lebens in Deutschland, wie sie Paul Spiegel einmal genannt hat, ist ein Grund zur Freude und zur Dankbarkeit. Und sie ist uns Auftrag, jüdisches Leben in all seinen vielfältigen Facetten in den Gemeinden in Deutschland zu fördern und zu stärken. Damit können wir auch international das klare Signal aussenden, dass die Bürger jüdischen Glaubens nicht nur untrennbarer Teil unserer Geschichte, sondern vor allem auch unserer Zukunft sind.

Gleichzeitig bleibt die historische Verantwortung Deutschlands für die Menschen in Israel Grundkonstante unserer Außenpolitik. Aus dieser Verantwortung für die Vergangenheit erwächst uns eine Verpflichtung für die Zukunft. Umso wichtiger ist es daher, das über die Jahrzehnte gewachsene enge Netzwerk der Verständigung und Freundschaft zwischen den Menschen unserer beiden Staaten weiter auszubauen. Die unzähligen Initiativen der Zivilgesellschaft, das Engagement tausender deutscher Freiwilliger in Israel und inzwischen auch israelischer Freiwilliger in Deutschland, die Hochschul- und Forschungskooperation, und schließlich die vielen engen und herzlichen Freundschaften zwischen Deutschen und Israelis – das ist das solide Fundament der israelisch-deutschen Beziehungen.

Wir brauchen engagierte Kenner der jüdischen Geschichte in Deutschland, mit einer Vision für die Zukunft, und wir brauchen Medien, die diese vermitteln und erklären. Ich freue mich, dass die “Jewish Voice from Germany„ diese journalistische Herausforderung annimmt und damit das Deutschlandbild transatlantisch um eine wichtige Facette bereichern wird.

Ich wünsche der “Jewish Voice from Germany” viele interessante Einblicke in das jüdische Leben in Deutschland, viele interessante Ausblicke auf das jüdische Leben weltweit und vor allem einen großen Leserkreis.

Guido Westerwelle

Außenminister der Bundesrepublik Deutschland

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