Ziel der internationalen Unterstützung in Afghanistan ist es, das Land Schritt für Schritt in die Lage zu versetzen, mehr eigene Verantwortung für Stabilisierung und Wiederaufbau zu übernehmen. Hierzu gehört auch die schlagkräftige Vertretung seiner internationalen Interessen. Afghanistan bedarf deshalb mehr denn je gut ausgebildeter Diplomaten. Vor dem Hintergrund der besonders vertrauensvollen deutsch-afghanischen Beziehungen arbeiten das Auswärtige Amt und die afghanische Regierung seit 2002 gemeinsam am Aufbau eines modernen und effektiven Auswärtigen Dienstes.

Heute (24.04.) beginnt in Berlin der 8. Lehrgang für afghanische Nachwuchsdiplomaten. Im Rahmen des diesjährigen Lehrgangs werden 11 Teilnehmer, darunter 4 Frauen, bis Anfang Juli in einem intensiven zehnwöchigen Programm (23.04.-04.07.) auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.

Das Ausbildungsprogramm des Auswärtigen Amts ist auf vielfältige Anforderungen ausgerichtet: Praxisbezug, Vielseitigkeit und Toleranz stehen im Vordergrund. Zum Spektrum des Lehrgangs gehören Grundlagen des internationalen Staats- und Verfassungsrechts, Sicherheitspolitik und Friedenssicherung - sowie wirtschaftspolitische Kooperation. In einem Planspiel zum UNO-Sicherheitsrat trainieren die Teilnehmer ihr Verhandlungsgeschick und lernen in simulierten Pressekonferenzen, ihre Positionen öffentlich zu vertreten.

Der Kurs findet im Rahmen der Internationalen Diplomatenausbildung des Auswärtigen Amtes statt. Dort bietet das Auswärtige Amt jungen Diplomaten aus aller Welt ein professionelles Förderprogramm. Mehr als 900 Diplomaten aus über 100 Ländern haben bislang daran teilgenommen.

Seit 2002 hat das Auswärtige Amt in 7 Lehrgängen bereits über 60 afghanische Diplomatinnen und Diplomaten ausgebildet und dafür 700.000 Euro eingesetzt. Die Bundesregierung hat in diesem Jahr erneut die Mittel für den zivilen Wiederaufbau Afghanistans auf 140 Millionen Euro erhöht.