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Deutschland unterstützt Polizei am Flughafen Kundus in Afghanistan
-- Gemeinsame Pressemitteilung des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums des Innern --
Mit der zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der Region Kundus steigt die Notwendigkeit funktionierender Verkehrsverbindungen. Der Flughafen der Stadt Kundus entwickelt sich zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt im afghanischen Norden. Als ein zentraler Bestandteil des Personen- und Güterverkehrs trägt er zum wirtschaftlichen Aufbau einer gesamten Region bei.
Seit heute besitzt der Flughafen Kundus mit deutscher Hilfe eine neue Polizeizentrale. Der zivile Leiter des deutschen Wiederaufbauteams (PRT) in Kundus, Thomas Ossowski, und Vertreter des deutschen Polizeiprojektteams in Afghanistan übergaben das neue Polizeigebäude am Vormittag in Gegenwart des Provinzgouverneurs und des militärischen Leiters des PRT, Oberst Buske, an die örtliche Polizei. Zusätzlich wird Deutschland in Zusammenarbeit mit der europäischen Polizeimission EUPOL Afghanistan die Ausbildung der zuständigen Polizisten durchführen.
Die Flughafenpolizei wird so in die Lage versetzt, in eigener Verantwortung die erforderliche Sicherheit für den regionalen Flugverkehr bereitzustellen.
Deutschland weitet derzeit seine Unterstützung für den Polizeiaufbau weiter aus. Für den Bau eines Netzes von 33 Polizeistationen im Norden Afghanistans stellt die Bundesregierung insgesamt 2,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Das neue Gebäude rundet ein Konzept zur Sicherung strategisch wichtiger Infrastrukturpunkte ab. Die Ausstattung zentraler Verkehrsadern und Knotenpunkte mit Polizeiposten trägt dazu bei, den afghanischen Handel zu fördern und eine selbsttragende Entwicklung zu unterstützen.
Die zur afghanischen Nationalpolizei gehörenden Sicherheitskräfte bewohnten bisher ein nicht beheizbares Gebäude ohne fließendes Wasser, das noch aus den Zeiten der sowjetischen Besatzung stammte.
Die Bundesregierung hat in ihrem Afghanistankonzept im Herbst 2007 eine Verstärkung des zivilen Wiederaufbaus und ein flächendeckenderes Engagement beschlossen. Im Rahmen einer „Wiederaufbauoffensive“ hat Deutschland in der Folge die Mittel für den zivilen Wiederaufbau von zuvor jährlich 80 Millionen Euro im laufenden Jahr 2008 auf über 140 Millionen Euro erhöht. Die Stärkung der afghanischen Sicherheitskräfte ist hierbei ein Hauptanliegen. Die Unterstützung für den Polizeiaufbau wurde auf rund 36 Millionen Euro verdreifacht.
Das zivile Gesamtengagement Deutschlands bis zum Jahr 2010 beträgt bis heute über 900 Millionen Euro.