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Ideen für eine Hauskultur des 21. Jahrhunderts

Einige Blitzlichter aus dem Online-Seminar Personalführung der 75. Crew

Einige Blitzlichter aus dem Online-Seminar Personalführung der 75. Crew, © AA

10.11.2020 - Artikel

Wer führt hier eigentlich wen - und vor allem: wohin? Einige Blitzlichter aus dem Online-Seminar Personalführung der 75. Crew

Zusammenarbeit online?

Wie auch unsere Kolleginnen und Kollegen der 74. Crew sind wir inzwischen gut daran gewöhnt, uns Ausbildungsinhalte online oder in hybriden Formaten zu erarbeiten. Beim Thema Personalführung waren aber gewiss einige von uns skeptisch, ob und wie das ausschließlich virtuell funktionieren soll. Kann man online wirklich einen Raum schaffen, um sich darüber auszutauschen, wie wir im Auswärtigen Amt zukünftig miteinander arbeiten möchten?

Und wie!

Die Kompetenz und Leidenschaft der Seminarleiterin für die Themen Organisationsentwicklung und Diversität füllten nicht nur ihre Thesen mit Leben, sondern übertrugen sich auch mühelos auf alle Bildschirmkacheln. So wurde ganz unmittelbar deutlich, dass das „Wie“ immer das „Was“ unserer Tätigkeiten bestimmt und dass agilere Formen der Zusammenarbeit bessere Resultate ermöglichen.

Und bitte divers!

Je kooperativer, diskriminierungsfreier und wertschätzender die angewandten Führungsstile sind, umso eher erreichen Teams gemeinsam gesteckte Ziele und eine für alle stimmige Arbeitskultur. Die Potentiale möglichst vieler Kolleginnen und Kollegen werden auf diese Weise nachhaltiger gefördert. Als Führungskraft blinde Flecken in Bezug auf die jeweils eigenen Privilegien zu sehen, ist hierbei elementar. Welche Lebenslage eines Teammitglieds ist gerade vielleicht nicht in unserem Blickfeld? Wer ist - beispielsweise bei einer Besprechung - nicht im Raum und mit ihrer Stimme vertreten?

Haben wir heute schon unsere Perspektive gewechselt?

Führung ist entsprechend als gruppendynamischer Prozess zu verstehen, der Arbeitstag für Arbeitstag weitergeht und sich verändert. Das Auswärtige Amt hat hierzu in den letzten Jahren einiges geleistet, etwa mit der Entwicklung eines Handbuches für Führungskräfte. Doch wie kann man eine über 150 Jahre lang aufgebaute Hauskultur verändern und an neue Gegebenheiten anpassen? Hier sind unser Engagement und Mut zur Änderung als angehende Diplomatinnen und Diplomaten gefragt: Für Veränderungen sind Prozesse auf allen Ebenen des Systems, der Kultur und der darin anwesenden Individuen notwendig. Unser Handeln - und unser Nicht-Handeln - wirkt dabei immer auf die Kultur und die Struktur mit ein. Aus dem Seminar haben wir hierfür Denkanstöße und Motivation mitgenommen.

Für gemeinsame und nachhaltige Lösungen

Einige unserer Resümees: Gute Führung zeichnet sich durch die Fähigkeit zum Dialog im und mit dem Team aus - sowie mit sich selbst. Selbsterkundung und Selbstfürsorge als essentielle Bestandteile von Führung zu sehen und damit einen ganzheitlichen Ansatz zu wählen, hilft im Umgang mit Stress und wirkt präventiv. Gute Führung ist dabei jedoch kein Selbstzweck, sondern dient zur Entwicklung gemeinsamer und tragfähiger Lösungen - für ein Team und dessen Ergebnisse. Diese sind im Falle des Auswärtigen Dienstes bekanntlich: die Außenpolitik selbst. Und um diese umzusetzen, braucht es neben den traditionellen Instrumenten aus dem diplomatischen Werkzeugkasten im 21. Jahrhundert vor allem Teamgeist, Kollegialität und Vielfalt. Sowie eine Hauskultur mit Führungskräften, die über diverse Hintergründe verfügen und all diese Aspekte im Blick haben.

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