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Vielfältig und engagiert: die 75. Crew

Traumposten der 75. Crew (Grafik)

Traumposten der 75. Crew, © AA / Hanna Wolf

29.07.2020 - Artikel

Seit nunmehr einem Monat sind wir an Bord des höheren Auswärtigen Dienstes. Im Internettagebuch erzählen wir euch, wer wir sind, was wir bisher erlebt haben, und warum sich einige schon bald wieder von Berlin verabschieden werden.

Knapp vier Wochen seit Ausbildungsstart lässt sich festhalten: Trotz Abstandsregelungen ist von Corona-bedingter Entschleunigung in der Akademie in Tegel wenig zu spüren. Ganz im Gegenteil, die ersten Wochen der Ausbildung vergingen wie im Flug. Kaum war der letzte Auszug aus dem Geburtenregister an die Personalabteilung nachgereicht, erhielten wir schon unsere allererste „Vakanzenliste“. Auf dieser Liste standen alle Posten im In- und Ausland, für die wir Attaché*es unser Interesse bekunden konnten. Und das innerhalb von einer Woche! Gar nicht so einfach, denn unsere Angaben werden die kommenden drei bis vier Jahre unseres Lebens bestimmen.

Was bisher geschah

Im Wechsel aus Präsenz- und Selbststudium haben wir außerdem bereits einen intensiven Geschichtskurs absolviert, eine Einführung in Haushalts- und Kassenrecht sowie Organisationskunde erhalten, und mit Vertretern von Gremien innerhalb des Auswärtigen Amtes gesprochen, wie zum Beispiel der Gleichstellungsbeauftragten, der Rainbow-Initiative und den Diplomats of Color.

Mittlerweile haben wir nicht nur erfahren, welchen der Posten der Vakanzenliste wir erhalten haben, sondern haben im Rahmen unserer ersten Praxisphase bereits einige Tage in den verschiedensten Referaten verbracht. Von humanitärer Hilfe über Immobilienmanagement, Länderreferate und Außenwirtschaftsthemen zu europäischer Verteidigungspolitik oder auswärtiger Kultur- und Bildungspolitik: Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und nicht nur thematisch wurden unsere Postenwünsche erfüllt: Nur wenige Wochen nach der Vereidigung in Tegel haben einige von uns die frohe Kunde erhalten, bald ihren ersten Posten im Ausland antreten zu dürfen. Für diese Attaché*es geht es bereits während des Ausbildungsjahres hinaus in die weite Welt!

Wer sind wir, die 75er?

Natürlich waren die ersten Wochen nicht nur von der Postenvergabe und den ersten Modulen geprägt, sondern auch und vor allem vom gegenseitigen Kennenlernen. Wer durch die Webseite des Auswärtigen Amtes stöbert, findet schnell die Kurzlebensläufe der Crewmitglieder. Lebensläufe, die deutlich machen, das wir neben der Studien- und Berufserfahrungen ein wahres Sammelsurium an Persönlichkeiten und Interessen vereinen.

Die 75. Crew im Weltsaal des Auswärtigen Amts
Die 75. Crew im Weltsaal des Auswärtigen Amts© AA / Moritz Pieper

Im Schnitt sind wir etwa 31 Jahre alt. Knapp die Hälfte von uns sind Frauen. Die Jüngste von uns ist gerade einmal 24 Jahre alt, doch auch mit 41 Jahren kann man problemlos in den höheren Dienst starten. Bei vielen von uns hat es bereits bei der allerersten Bewerbung geklappt, einige haben es zwei-, drei- oder sogar viermal versucht, bis sie Teil der Crew wurden.

In unseren Reihen finden sich Menschen mit Behinderungen, Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen, sowie Crewmitglieder mit Migrationsgeschichte und unterschiedlicher sozialer Herkunft. Wir vereinen unterschiedliche politische und religiöse Ansichten und hoffen auf die verschiedensten Traumposten (zugegeben: auch bei uns sind altbewährte Dauerbrenner wie New York, Tokio und Rio de Janeiro ganz oben auf der Liste). Und natürlich sprechen auch wir eine Reihe an Sprachen, darunter neben den „üblichen Verdächtigen“ wie Spanisch oder Italienisch auch Irisch, Swahili und Hebräisch.

Was uns am Herzen liegt

Trotz verschiedener Hintergründe eint uns die Motivation, Außenpolitik mitzugestalten und unsere vielfältigen Erfahrungen einzubringen.. Unsere vielfältigen Interessen und Lebensläufe spiegeln sich daher auch in unserer Einsatzbereitschaft wider. Innerhalb weniger Wochen haben wir eine Vielzahl an „Komitees“ gebildet. Das sind Initiativen von Attaché*es, die sich während des Ausbildungsjahres für bestimmte Themengebiete einsetzen, so zum Beispiel für die Organisation von Freizeit- und Kulturveranstaltungen, natürlich in einem Corona-geeigneten Format.

Unter den Komitees sind Klassiker wie das Kaminabendkomitee, das die Hoffnung nicht aufgibt, trotz der Pandemie den ein oder anderen Kaminabend mit spannenden Diskussionen zustande bringen zu können, ein brandneues Komitee für unsere „MAPs“ (Mitausreisende Partner) und ein Diversität- und Inklusions-Komitee. Der Auswärtige Dienst braucht Diplomatinnen und Diplomaten, die Deutschland in der Welt und die Vielfältigkeit der deutschen Gesellschaft im Auswärtigen Dienst vertreten. Falls also noch jemand zaudert, sich für die 76. Crew zu bewerben: Nur Mut, wir brauchen Dich!

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