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55 Mio. Binnenvertriebene weltweit – ein trauriger Höchststand

Versorgung von Binnenvertriebenen in der Demokratischen Republik Kongo

Versorgung von Binnenvertriebenen in der Demokratischen Republik Kongo, © Welthungerhilfe

20.05.2021 - Artikel

Weltweit befinden sich über 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten von ihnen sind innerhalb ihrer Heimatländer vertrieben worden. Besonders betroffen: die Demokratische Republik Kongo. Die Bundesregierung setzt sich weltweit für Schutz und Versorgung von Binnenvertriebenen ein.

55 Millionen Menschen sind weltweit innerhalb der Grenzen ihres Herkunftslandes durch Konflikte, Gewalt oder Naturkatastrophen vertrieben worden. Dies geht aus dem aktuellen „Globalen Bericht zu Binnenvertreibung“ hervor, den das Internal Displacement Monitoring Centers (IDMC) heute (20. Mai) vorgestellt hat. Der Großteil der Binnenvertriebenen - 48 Millionen Menschen - floh vor Krieg und Gewalt. Weitere 7 Millionen suchten Schutz vor Naturkatastrophen - wie etwa den tropischen Wirbelstürme Iota und Eta in Zentralamerika. Damit hat die Zahl der Binnenvertriebenen einen neuen Höchststand erreicht. Grund für den Anstieg sind nicht zuletzt die gewaltsamen Konflikte in der Region Tigray (Äthiopien), in Mosambik und Burkina Faso. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Zahlen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Denn durch die Pandemie konnten weniger Daten erhoben werden und viele Menschen suchten aus Angst vor einer Infektion nicht Schutz in einer der Notunterkünfte für Vertriebene.

Fast jeder zehnte Binnenvertriebene lebt in der Demokratische Republik Kongo

Vielschichtige und gewalttätige Konflikte, Überschwemmungen, Epidemien haben dazu geführt, dass in der Demokratischen Republik Kongo mehr als fünf Millionen Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Besonders dramatisch ist die Lage in den Provinzen Nord Kivu und Ituri. Das Auswärtige Amt fördert deshalb in diesen beiden Provinzen humanitäre Hilfsmaßnahmen von Nicht-Regierungsorganisation. Im Jahr 2021 stehen hierfür Mittel in Höhe von rund 6,5 Mio. EUR zur Verfügung.

Den Hunger langfristig lindern

Die Welthungerhilfe unterstützt – mit Mitteln des Auswärtigen Amtes – unmittelbar von Hunger betroffene Menschen. Zudem erhalten auch aufnehmende Gemeinden Unterstützung bei der Aufnahme von Binnenvertriebenen. Um die Situation der Menschen langfristig zu verbessern stellt die Welthungerhilfe zudem Saatgut zur Verfügung und vermittelt Wissen über effizientere Landwirtschaft und Ernährung. Schließlich werden im Rahmen des Projektes der Aufbau von Sanitär-Infrastruktur und Hygiene-Schulungen gefördert, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern.

Außerdem fördert das Auswärtige Amt ein Projekt zum Kinderschutz von World Vision International. Die Nichtregierungsorganisation betreibt im Rahmen des Projekts in Nord-Kivu Betreuungszentren zum Schutz vor Kinderarbeit oder sexueller Ausbeutung. Weiterhin bietet die Organisation professionelle psychologische Hilfe an. Für das Projekt stellt das Auswärtige Amt über 1,5 Mio. EUR für die Jahre 2020-2021 bereit.

Insgesamt belief sich die deutsche humanitäre Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo 2020 auf rund 70 Mio. EUR.

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