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„Watu Wote – All of us“ - Deutsch-kenianischer Kurzfilm hofft auf Oscar

Das deutsch-kenianische Team drehte gemeinsam vor Ort.

Das deutsch-kenianische Team drehte gemeinsam vor Ort., © Hamburg Media School

01.03.2018 - Artikel

Im Dezember 2015 griffen Kämpfer der Al-Shabaab Miliz einen Reisebus an der somalischen Grenze an. Ein vom Auswärtigen Amt geförderter Deutsch-kenianischer Kurzfilm widmet sich eindrucksvoll den Ereignissen in Mandera County. Er gilt nun als heißer Oscar-Kandidat.

Eine wahre Geschichte

Seit fast einem Jahrzehnt ist Kenia Ziel von Terroranschlägen der Al-Shabaab Miliz. Die Grenzregion zwischen Kenia und Somalia ist besonders gefährlich. Das Misstrauen zwischen Muslimen und Christen ist dort stetig gewachsen. Als Al-Shabaab Terroristen im Dezember 2015 einen Reisebus im kenianischen Mandera County nahe der Grenze zu Somalia attackierten, stellten sich muslimische Passagiere den Angreifern entgegen. Sie weigerten sich, ihre christlichen Mitreisenden zu identifizieren und sie den Terroristen auszuhändigen. Diesen Ereignissen ist der Kurzfilm „Watu Wote“ gewidmet.

Deutsche Botschaft unterstützte die Produktion

Deutsch-kenianische Kooperation
Deutsch-kenianische Kooperation© Hamburg Media School

Der Akt der Solidarität zwischen Muslimen und Christen in dem Bus inspirierte Regisseurin Katja Benrath und ihre Mitstreiter zu ihrem Kurzfilm, der bereits zahlreiche Preise auf Festivals gewonnen hat. Watu Wote feierte in Kenia am 23. Januar Premiere und wurde am gleichen Tag auch für den Oscar als Bester Kurzfilm nominiert. Damit ist der Film eine von fünf Produktionen, die für diese Kategorie zur Preisverleihung am 4. März in Hollywood eingeladen sind. Das Auswärtige Amt hat die Produktion im Rahmen seiner Kulturarbeit durch die Deutsche Botschaft in Nairobi gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung und anderen Förderern finanziell unterstützt. Studenten an der Hamburger Media School haben den Film im Rahmen ihrer Abschlussarbeit produziert. Ein gemeinsames deutsch-kenianisches Team führte die Dreharbeiten vor Ort durch.

Die Deutsche Botschaft unterstützte die Produktion
Die Deutsche Botschaft unterstützte die Produktion© Hamburg Media School

Inspirierende Solidarität

Die Geschichte wird aus der Perspektive einer jungen, allein reisenden Christin gezeigt, die auf dem Weg nach Hause in den Norden Kenias ist. Als eine der wenigen Christen im Bus fühlt sie sich unter den vielen Muslimen fremd. Im Laufe des Films erlebt der Zuschauer durch sie erst das Unbehagen, dann die Panik und die Todesangst. Islamistische Terroristen überfallen den Reisebus und fordern die Insassen auf sich aufzuteilen – Christen auf die eine Seite, Muslime auf die andere. Eine stark verschleierte Frau und zwei zunächst verdächtig aussehende Mitreisende entpuppen sich als die mutigsten Figuren des Films. Das Thema des Films, zwischenmenschliche Solidarität über religiöse Grenzen hinweg, hat eine allgemeingültige Botschaft und hebt die Geschichte weit über den kenianischen Kontext hinaus.

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