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Wassermanagement in Augsburg und Bergbau im Erzgebirge: Neue Weltkulturerbestätten

Die Freude im Erzgebirge ist groß: Wir sind Welterbe!

Die Freude im Erzgebirge ist groß: „Wir sind Welterbe!“, © dpa-Zentralbild

10.07.2019 - Artikel

Deutschland hat zwei neue Welterbe-Stätten: die UNESCO hat das Augsburger Wassermanagement-System und die Montanregion Erzgebirge in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Herzlichen Glückwunsch Augsburg, und herzlichen Glückwunsch Montanregion Erzgebirge! Auf seiner Sitzung in Baku, Aserbaidschan, hat das Welterbekomitee der UNESCO die beiden deutschen Stätten zum Weltkulturerbes erklärt.

Nachhaltige Wasserwirtschaft in Augsburg

700 Jahre nachhaltige Wasserwirtschaft: Augsburger Wassermanagementsystem
700 Jahre nachhaltige Wasserwirtschaft: Augsburger Wassermanagementsystem© dpa

Das Wassermanagement-System der Stadt Augsburg wurde in mehreren Phasen seit dem 13. Jahrhundert entwickelt. Es umfasst ein Kanalsystem, Wassertürme mit Pumpwerken aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, eine ehemals durch Wasser gekühlte Stadtmetzgerei, drei Prachtbrunnen sowie Wasserkraftwerke, die auch heute noch nachhaltig Strom erzeugen. Die aus diesem Wasserwirtschaftssystem entstandenen technologischen Innovationen machen die Stadt Augsburg bis heute zu einem Vorreiter des Wasserbaus: das System veranschaulicht die innovative und vorbildliche Nutzung von Wasserresourcen seit mehr als sieben Jahrhunderten.

„Mit diesem Eintrag in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt werden nicht nur die Wasserbau- und Brunnenkunst als ingenieurstechnische bzw. künstlerische Leistung gewürdigt, sondern auch der nachhaltige Umgang mit unserer wertvollsten Ressource“, betonte Staatsministerin Michelle Müntefering.

Gemeinsame Bergbautradition: Montanregion Erzgebirge

Gemeinsames europäisches Welterbe: Montanregion Erzgebirge
Gemeinsames europäisches Welterbe: Montanregion Erzgebirge© ZB

Die zweite Welterbestätte ist ein wichtiges Signal für die euopäische Zusammenarbeit: Deutschland und Tschechien haben die Welterbestätte gemeinsam nominiert. Seit dem Mittelalter wurde im sächsisch-böhmischen Erzgebirge Erz abgebaut. Die Region entwickelte sich von 1460 bis 1560 zur größten Silbererzquelle Europas und war Ursprung zahlreicher technologischer Innovationen. Bergwerke, wegweisende Wassermanagement-Systeme, innovative Erzaufbereitungsanlagen, Schmelzhütten und Bergbaustädte: Die Kulturlandschaft des Erzgebirges wurde über nahezu 800 Jahre kontinuierlich und maßgeblich vom Bergbau geprägt.

Wie wird man eigentlich Welterbe?

Nach der Welterbekonvention von 1972 kommt es auf den außergewöhnlichen universellen Wert einer Kultur- oder Naturstätte an. Nach von der UNESCO festgelegten Richtlinien wird dann beurteilt, ob eine Kultur- oder Naturstätte den Kriterien entspricht. In Deutschland stellen die Bundesländer Anträge auf die Nominierung einer Stätte. Anschließend entscheidet das Welterbekomitee der UNESCO, ob die Stätte in die Welterbeliste aufgenommen wird.

In diesem Jahr hat das Welterbekomitee vom 30. Juni bis zum 10. Juli in Aserbaidschans Hauptstadt Baku getagt. Insgesamt wurden 29 Stätten neu aufgenommen, die Zahl der Welterbestätten hat sich damit auf 1121 erhöht. Zum Welterbe in Deutschland gehören 2019 46 UNESCO-Stätten, darunter 43 Stätten des Weltkulturerbes und drei Stätten des Weltnaturerbes.

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