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Weltklimarat fordert massive Anstrengungen gegen Erderwärmung

Ausgetrockneter Boden

Ausgetrockneter Boden, © chromorange

08.10.2018 - Artikel

Deutschland will Konnex von Klimawandel und Sicherheit auf Agenda des VN-Sicherheitsrats setzen

Die durch den Menschen verursachte Erderwärmung gefährdet nicht nur das Weltklima, sondern auch die globale Sicherheit. In einem heute (8.10.) veröffentlichten Sonderbericht fordert der Weltklimarat der Vereinten Nationen IPCC (Intergouvernemental Panel on Climate Change) daher weitere umfassende Anstrengungen zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs.

Mehr Investitionen in nachhaltige Technologien

Im Pariser Klimaabkommen hatte sich die Staatengemeinschaft im Jahr 2015 darauf verständigt, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau, möglichst aber auf 1,5°C zu begrenzen. Für die Verhinderung der schwerwiegendsten Folgen der Erderwärmung ist aber laut Weltklimarat eine Begrenzung auf höchstens 1,5 °C notwendig. Zur Erreichung dieses Ziels fordert das IPCC von allen Ländern nun bedeutend mehr gemeinsame Anstrengungen. Dazu zählen vor allem erhebliche Investitionen in nachhaltige Technologien und der Ausbau klimaschonender Energieträger.

Deutschland hat seit 2012 den Anteil erneuerbarer Energien an seiner Stromversorgung fast verdoppelt. Dieser liegt derzeit bei etwa 40%, bis 2050 strebt die Bundesregierung eine Steigerung auf 80% an (mehr Fakten zur deutschen Energieversorgung finden Sie hier). Weltweit wird der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Stromerzeugung nach Schätzungen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) in den kommenden fünf Jahren auf etwa 30% steigen.

Erderwärmung bedroht Stabilität und Frieden in der Welt

In der Diskussion um den menschengemachten Klimawandel spielen Sicherheitsfragen bisher nur eine untergeordnete Rolle. Dabei drohen der durch die Erderwärmung verursachte Anstieg des Meeresspiegels, Dürre und Trockenheit zu großen Fluchtbewegungen zu führen, die viele Länder und ganze Regionen destabilisieren könnten. Auch gefährdet der Klimawandel die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals). Zu diesen gehören etwa die Ernährungssicherheit und der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Bereits bei einem halben Grad Temperaturanstieg könnte sich die Zahl der Menschen, die weltweit unter Wasserknappheit leiden, verdoppeln, mit fatalen Folgen.

Klimapolitik ist Sicherheitspolitik

Bundesaußenminister Maas bei den Vereinten Nationen
Bundesaußenminister Maas bei den Vereinten Nationen© dpa

Deutschland wird seine Mitgliedschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 2019/20 daher dazu nutzen, das Bewusstsein für die sicherheitspolitischen Folgen des Klimawandels in den Vereinten Nationen zu schärfen. Auch im Interesse globaler Sicherheit und Stabilität müssen alle Staaten ihre Anstrengungen zum Klimaschutz verstärken. Nur so werden sich die Folgen der Erderwärmung begrenzen lassen.

Weitere Informationen:

IPCC-Sonderbericht

IPCC-Sonderbericht (Hauptaussagen auf Deutsch)

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