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Welttag der humanitären Hilfe – Helferinnen im Fokus

19.08.2019 - Artikel

Am heutigen Welttag der humanitären Hilfe stellt das Auswärtige Amt an der Seite des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN-OCHA) Frauen in den Fokus, die als humanitäre Helferinnen Menschen in Not unterstützen und dabei oft Gesundheit und Leben riskieren.

Der heutige Tag der humanitären Hilfe (“World Humanitarian Day”) richtet den Fokus auf Frauen, die bei dieser wichtigen Arbeit verletzt wurden oder ihr Leben verloren haben. Obwohl das humanitäre Völkerrecht humanitäre Helfer und Helferinnen unter einen besonderen Schutz stellt, sieht die Realität leider oft anders aus. Frauen begegnen zudem häufig ganz anderen Herausforderungen als Männer und sind bei ihrer Arbeit beträchtlichen zusätzlichen Gefahren ausgesetzt.

Die Aushöhlung des Humanitären Völkerrechts darf nicht dazu führen, dass die Humanitäre Hilfe am Schluss nicht mehr da ankommt, wo sie hin soll. Weil wir niemanden mehr haben, der vor Ort dafür sorgen kann, dass geholfen wird.

– mit diesen Worten erklärt Außenminister Maas, warum Deutschland das Thema auch auf die Tagesordnung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen gesetzt hat.

Die Hilfeleistung gerade durch Frauen ist ein großer Mehrwert in der humanitären Hilfe. Sie treffen beispielsweise vielerorts auf mehr Akzeptanz und haben einen besseren Zugang zu Teilen der betroffenen Bevölkerung. Besonders der Zugang zu Mädchen und Frauen in Bezug auf gendersensitive Themen (z.B. Sensibilisierung und Beratung zu HIV/AIDS, Geburtshilfe, sexualisierte Gewalt etc.) kann für männliche Helfer erschwert sein. Aber auch in vielen anderen Bereichen der internationalen humanitären Hilfe leisten Frauen einen unersetzlichen Beitrag. Frauen müssen daher das Recht auf gleichberechtigten Zugang zum Berufsfeld der humanitären Hilfe haben.

Es gibt noch viel zu tun

Eine humanitäre Helferin klärt in Irak Mädchen über die Gefahren von Minen auf.
Eine humanitäre Helferin klärt in Irak Mädchen über die Gefahren von Minen auf.© Norwegian People’s Aid

Durch den mutigen Einsatz von Frauen kann die humanitäre Hilfe viele der Bedürftigsten erreichen – und somit auch jene Zielgruppen, zu denen sonst nur bedingt Zugang besteht. Deshalb will Deutschland zukünftig noch stärker mit seinen Partnern in der humanitären Hilfe zusammenarbeiten, um die Einsatzmöglichkeiten von Frauen als humanitäre Helferinnen zu verbessern. Wir wollen noch deutlicher zeigen, welchen Mehrwert es hat, wenn Männer und Frauen zusammen humanitäre Hilfe leisten.

Humanitären Raum wahren

Politische Akteure müssen sich weiter und intensiver dafür einsetzen, dass humanitären Helferinnen und Helfern der Schutz zukommt, der ihnen nach den Regeln des humanitären Völkerrechts zusteht. Deutschland setzt sich daher im VN-Sicherheitsrat für eine Stärkung des humanitären Raums und den Schutz humanitärer Helferinnen und Helfer ein. Der humanitäre Raum bildet den rechtlichen Rahmen, der den Zugang der Helfenden zu den Bedürftigen und ihren Schutz bei dieser Arbeit garantiert. Zusammen mit Frankreich hat Deutschland Anfang April 2019 darauf aufmerksam gemacht, dass der humanitäre Raum heute unter erheblichem Druck steht und kleiner zu werden droht. Immer wieder werden die humanitären Prinzipien missachtet, werden grundlegende Normen des humanitären Völkerrechts verletzt, werden humanitäre Helferinnen und Helfer gezielt angegriffen. Derzeit arbeiten Frankreich und Deutschland mit anderen Staaten und humanitären Organisationen an einem humanitären “Call for Action”, der konkrete Maßnahmen und Empfehlungen enthalten soll. Durch Stärkung des humanitären Völkerrechts und der humanitären Prinzipien soll der Handlungsspielraum humanitärer Helferinnen und Helfer erhöht werden.

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