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Verhandeln an den Frontlinien: Humanitäre Organisationen stärken

Verhandlungen in Kolumbien

Verhandlungen in Kolumbien, © Getty Images / ICRC

26.11.2019 - Artikel

Für Hilfsorganisationen ist es oft schwer, Zugang zu Menschen in Not zu erhalten. Häufig müssen Helferinnen und Helfer auch mit bewaffneten Konfliktparteien verhandeln. Mit einer Konferenz sollen Organisationen beim Verhandeln gestärkt werden.

Für humanitäre Hilfsorganisationen ist es oft sehr schwer, Zugang zu Menschen in Not zu erhalten. Manchmal sind es hohe bürokratische Hürden, die den Zugang zu den Hilfsbedürftigen erschweren, manchmal auch ganz reale, nahezu unpassierbare Straßensperren. Immer wieder müssen Helferinnen und Helfer über den Zugang zu Konfliktgebieten verhandeln: auch mit nicht-staatlichen bewaffneten Konfliktparteien. Darüber hinaus werden täglich Helferinnen und Helfer zum Ziel von Angriffen. Hilfslieferungen werden häufig an einer freien Durchfahrt gehindert oder an Kontrollpunkten mit Steuern belegt. Oftmals müssen die Helferinnen und Helfer ihre eigene Sicherheit gegen die Rettung von Menschen in Not abwägen.

Auch in Israel spielt humanitäres Verhandeln eine wichtige Rolle
Auch in Israel spielt humanitäres Verhandeln eine wichtige Rolle© ICRC

Immer wichtiger wird das Verhandeln mit verschiedenen Interessensgruppen und häufig bewaffneten Konfliktparteien. Aus diesem Grund ist das Auswärtige Amt am 26. und 27.11. Gastgeber einer gemeinsam mit dem Centre of Competence on Humanitarian Negotiation (CCHN) organisierten Konferenz zum Thema „Humanitäres Verhandeln an den Frontlinien“. Ziel der Konferenz ist es, die Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter humanitärer Organisationen zu stärken, damit diese humanitäre Verhandlungen in Konfliktlagen erfolgreich durchführen können. Als Gastredner wird unter anderem Peter Maurer erwartet, Präsident des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes.

Hilfe muss dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht wird

Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Bärbel Kofler, sagte dazu:

Humanitäre Helfer und Helferinnen dürfen weder Ziel in Konflikten sein, noch am Zugang zu Menschen in Not gehindert werden. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ihre Fähigkeiten verbessern, um mit verschiedensten Akteuren in humanitären Krisenlagen zu verhandeln.

Schutz des humanitären Raums

Ukraine: Humanitäres Verhandeln in der Konfliktzone
Ukraine: Humanitäres Verhandeln in der Konfliktzone© Anastasia Vlasova / UNHCR

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das Welternährungsprogramm (WFP), das UN-Flüchtlingshilfwerk (UNHCR), Ärzte ohne Grenzen (MSF) und das Centre for Humanitarian Dialogue (HD) haben 2016 das Centre of Competence on Humanitarian Negotiation (CCHN) gegründet. Das Zentrum setzt sich dafür ein, humanitäres Verhandeln weltweit zu stärken.

Darüber hinaus haben Deutschland und Frankreich im Rahmen ihrer gemeinsamen Präsidentschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen den Schutz des humanitären Raums auf die Tagesordnung gesetzt. Hilfsorganisationen sollen damit auch dabei unterstützt werden, leichter und schneller Zugang zu Menschen in Not zu erhalten.

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