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Zeit für Dialog: Außenminister Maas in der Türkei

Außenminister Heiko Maas trifft seinen türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu.

Außenminister Heiko Maas trifft seinen türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu., © Inga Kjer/photothek.net

05.09.2018 - Artikel

„Nicht übereinander, sondern miteinander reden“: Außenminister Maas ist nach Ankara und Istanbul gereist.

Außenminister Maas hat sich bei seinem Besuch für einen offenen Dialog zwischen Deutschland und der Türkei eingesetzt. Zu seinem Antrittsbesuch war Maas am Mittwoch und Donnerstag nach Ankara und Istanbul gereist. Dort traf er mit seinem Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu, Parlamentspräsident Binali Yıldırım und Präsident Recep Tayyip Erdogan zusammen. Zudem tauschte sich Maas mit Menschenrechtsaktivisten aus und besuchte die traditionsreche Deutsche Schule Istanbul.

Traditionell enge Verflechtungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Die Reise fällt in eine Zeit, in der die weitere Entwicklung der türkisch-deutschen Beziehungen vor vielen Fragen steht. Traditionell sind beide Länder eng miteinander verbunden. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Türkei und steht auch bei den Direktinvestitionen an vorderster Stelle. Die Türkei ist wie Deutschland Mitglied in der NATO und spielt eine zentrale Rolle bei den Bemühungen um eine Lösung des Konflikts in Syrien. Zudem leben fast drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland.

In den Gesprächen mit Außenminister Çavuşoğlu und Präsident Erdogan stand die Lage in Syrien und das bilaterale Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei im Mittelpunkt. Außenminister Maas sprach zudem auch die Menschenrechtslage und die Fälle von inhaftierten Deutschen an.

„Es ist für Deutschland von strategischem Interesse, dass wir unsere Beziehungen zur Türkei konstruktiv gestalten. Die Türkei ist mehr als ein großer Nachbar, sie ist auch ein wichtiger Partner Deutschlands.“

Der Außenminister unterstrich aber auch, dass die traditionell guten Beziehungen zur Türkei in den letzten Jahren zahlreichen harten Prüfungen ausgesetzt waren. Durch die Reaktion auf den Putschversuch vom Juli 2016 sind nach Einschätzung internationaler Beobachter rechtsstaatliche Grundprinzipien in Gefahr geraten. Zudem wurden zahlreiche Menschen der Unterstützung der Putschisten oder anderer terroristischer Gruppen beschuldigt und verhaftet. Unter den Inhaftierten befinden sich derzeit auch noch sieben Deutsche, die nach Einschätzung der Bundesregierung aus politischen Gründen festgehalten werden.

Maas: Klarer Wille, weiter hart an einer Verbesserung der Beziehungen zu arbeiten

Der Minister erklärte, angesichts der „tiefen Verflechtung zwischen unseren Gesellschaften und unseren vielfältigen gemeinsamen Interessen“ sei es der klare Wille beider Länder, „weiter hart an einer Verbesserung der Beziehungen“ zu arbeiten. Jetzt komme es darauf an, dass beide Seiten konkrete Beiträge leisteten, so Maas. Mit seinem türkischen Amtskollegen wird der Außenminister dazu in den nächsten Wochen in engem Austausch bleiben.

Zum Weiterlesen:

Außenminister Maas vor seiner Reise in die Türkei

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