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Kampf gehen Covid-19: Lebensrettende Maßnahmen in Jemen

In Jemen greift Covid-19 verstärkt um sich.

In Jemen greift Covid-19 verstärkt um sich., © dpa

02.06.2020 - Artikel

In einer virtuellen Konferenz beraten die VN, Geberstaaten und internationale Partner, wie Humanitäre Hilfe in Jemen angesichts steigender Bedarfe und der Corona-Pandemie sichergestellt werden kann. In dem Land herrscht der VN zufolge eine der größten und gravierendsten humanitären Krisen der Welt.

80 Prozent der jemenitischen Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass für die nächsten sieben Monate Humanitäre Hilfe in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar benötigt wird, um die schlimmste Not zu lindern. Dabei stehen vor allem lebensrettende Maßnahmen im Fokus, etwa die Nahrungsmitteln und Basisgesundheitsversorgung. Nun haben das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN OCHA) und Saudi-Arabien zu einer virtuellen Geberkonferenz eingeladen. Damit soll sichergestellt werden, dass Geberstaaten ausreichend Mittel bereitstellen, damit Hilfsorganisationen auch weiter ihrer überlebenswichtigen Arbeit nachgehen können.

Angesichts steigender humanitärer Bedarfe und der Ausbreitung von COVID-19 in Jemen führt die Bundesregierung ihr substantielles humanitäres Engagement fort. Staatsminister Niels Annen kündigte bei der Konferenz an, dass das Auswärtige Amt in 2020 125 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Jemen bereitstellen wird. Schwerpunkte der deutschen Unterstützung sind u.a. Nahrungsmittelnothilfe, Gesundheitsversorgung und Wasser- bzw. sanitäre Versorgung sowie Schutzmaßnahmen. Darüber hinaus stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Mittel in Höhe von 70 Millionen Euro für resilienzstärkende Maßnahmen zur Verfügung.

Drohende Gefahr durch Covid-19

Auch wenn es bisher nur eine geringe dreistellige Zahl von bestätigten Covid-19 Fällen gibt, greift Berichten der VN und anderen humanitären Partnern zufolge das Virus im Land bereits stark um sich. Ein großflächiger Ausbruch hätte verheerende Folgen: das durch den jahrelangen Konflikt stark geschwächte Gesundheitssystem verfügt über geringe Kapazitäten, um an Covid-19-erkrankte Patienten zu behandeln. Es fehlt an Medizintechnik, Schutzausrüstung, Medizinprodukte und medizinischem Personal. Bereits jetzt leidet die Bevölkerung in Jemen unter Krankheitsausbrüchen wie Cholera, Diphtherie und Malaria und ist durch die hohe Rate an Mangelernährung zusätzlich geschwächt.

Die Bundesregierung stellt zusätzliche 300 Millionen Euro für die humanitäre Covid-19 Hilfe im Rahmen des Globalen Hilfsausrufs der VN und andere Hilfspläne bereit. Das Geld steht für weltweit für humanitäre Krisen zur Verfügung und wird unter anderen in Jemen eingesetzt. Im Rahmen der bei der Konferenz zugesagten 125 Millionen Euro stellt das Auswärtige Amt fünf Millionen Euro für Basisgesundheitsversorgung und COVID-19 für die Weltgesundheitsorganisation in Jemen zur Verfügung.

Humanitäre Zugänge sicherstellen

Deutschland setzt sich unter anderem im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dafür ein, dass die geleistete Hilfe die Menschen erreicht, die sie benötigen. Staatsminister Annen verdeutlichte, dass es bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auch auf die Verantwortlichen in Jemen ankommt:

Wir appellieren an alle zuständigen Behörden in Jemen mit den Vereinten Nationen und anderen humanitären Akteuren zu kooperieren. Alle bestehenden Zugangsbeschränkungen müssen umgehend und dauerhaft aufgehoben und der Schutz von Zivilisten, ziviler Infrastruktur und die Einhaltung des humanitärem Völkerrecht sichergestellt werden.

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