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Mut machen für ein Europa der Vielfalt: Deutschland und Frankreich beraten über Integration

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Erste Sitzung des Deutsch-Französischen Integrationsrats, © Bundesministerium des Innern

08.11.2017 - Artikel

Sprach- und Wertevermittlung standen im Vordergrund bei der ersten Sitzung des Deutsch-Französischen Integrationsrats, die am 7.11. unter Vorsitz der Innenminister Deutschlands und Frankreichs und der Beauftragten für die dt.-frz. Zusammenarbeit, Michael Roth und Nathalie Loiseau, stattgefunden hat.

Sprache als Grundlage für Integration


In der Regel beginnt Integration mit dem Erlernen der Sprache des Aufnahmelandes. Bei der Auftaktsitzung des Integrationsrats stand unter dem Vorsitz von Staatsminister Michael Roth deswegen das Thema Sprach- und Wertevermittlung im Zentrum.


„Alle Menschen in unserem Land haben unsere Wertmaßstäbe, Regeln, Traditionen zu respektieren und zu achten. Die deutsche Sprache muss zwingend erlernt werden. Wer die Integrationsangebote nicht annimmt, sich weder qualifizieren noch hier arbeiten will, der kann nicht Teil unserer Gesellschaft werden. Dabei ist Integration aber keine Einbahnstraße: Sie erlegt nicht nur Migrantinnen und Migranten die Pflicht auf, wirklich heimisch werden zu wollen, ohne ihre Identität völlig preisgeben zu müssen: auch die Mehrheitsbevölkerung muss sich öffnen und verändern“, betonte Roth.


Soviel Vielfalt wie möglich, soviel Gemeinsamkeit wie nötig


Der Deutsch-Französische Integrationsrat soll einen Austausch über die vielfältigen Erfahrungen im Bereich der Integration von Migranten in beiden Ländern ermöglichen, erfolgreiche Maßnahmen identifizieren und Impulse für die europäische Zusammenarbeit geben. Der Erfahrungsaustausch soll auch auf Integrationshindernisse und deren Beseitigung eingehen.


„Deutschland und Frankreich haben eine lange Geschichte als Einwanderungsländer. Europa ist ein Kontinent der Migration. Mit dem Deutsch-Französischen Integrationsrat wollen Deutschland und Frankreich Mut machen für ein Europa der Vielfalt. Wir müssen dafür sorgen, dass man ohne Angst verschieden sein kann. Aber wir müssen auf der anderen Seite auch klar machen, was zu einem friedlichen, respektvollen und gelingenden Zusammenleben in unseren Gesellschaften zwingend dazugehört. Auf einen Nenner gebracht heißt das: Soviel Vielfalt wie möglich, soviel Gemeinsamkeit wie nötig“, sagte Staatsminister Michael Roth nach der Sitzung.


Wichtige Themenfelder in den kommenden drei Jahren sind unter anderem Bildung und Chancengleichheit, die Integration in den Arbeitsmarkt sowie die Bekämpfung von Diskriminierung und Radikalisierung. Auch die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und Fragen der Unterbringung und Stadtpolitik sollen behandelt werden.


Über den nationalen Tellerrand hinaus blicken


Dabei unterstrich Staatsminister Roth: „Eine der Stärken des deutsch-französischen Integrationsrates ist, dass er offen und kritisch verschiedene Perspektiven zusammenbringen kann. Nur wenn wir über unseren nationalen Tellerrand hinaus blicken, machen wir Mut zu europäischen Lösungen. Und Impulse für europäische Lösungen brauchen wir dringend, um die europäische Verpflichtung zur Solidarität endlich mit Leben zu füllen.“


Empfehlungen für den deutsch-französischen Ministerrat


Um die Zusammenarbeit in den Bereichen der Integration und des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu stärken, wurde im Mai 2017 die Einrichtung eines Deutsch-Französischen Integrationsrats vereinbart. Am 13. Juli 2017 trafen in Paris am Rande des 19. Deutsch-Französischen Ministerrats erstmalig die vier Co-Vorsitzenden des Integrationsrats zusammen, um die konstituierende Sitzung in Berlin vorzubereiten.


Die Sitzungen des Integrationsrat sollen mindestens einmal jährlich im Vorfeld des Deutsch-Französischen Ministerrats stattfinden. Die Ergebnisse der Ratsarbeit sollen als Empfehlungen in den Ministerrat einfließen.

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