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Bangladesch: Rasantes Wachstum, große Herausforderungen

Außenminister Heiko Maas trifft seinen Amtskollegen aus Bangladesch Abdul Momen

Außenminister Heiko Maas trifft seinen Amtskollegen aus Bangladesch Abdul Momen, © Felix Zahn/photothek.net

18.10.2019 - Artikel

Außenminister Maas empfängt heute seinen Amtskollegen Abul Kalam Abdul Momen zu dessen Antrittsbesuch. Nachhaltiges Wirtschaften, der Klimawandel und die Flüchtlingskrise in Südasien sind wichtige Themen.

Bangladesch hat in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung genommen. Mit einem Wachstum von 7,9% im Jahr 2018 und voraussichtlich 8,1% in diesem Jahr liegt das Land deutlich vor den Nachbarländern Indien und China. Gleichzeitig steht Bangladesch vor großen Herausforderungen. Für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sind u.a. die Stärkung von Rechtssicherheit und demokratischen Grundfreiheiten und die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards notwendig. „Deutschland ist gerne bereit, Bangladesch auf dem Weg zu nachhaltigem Wachstum und der Stärkung von Rechtssicherheit und demokratischen Grundfreiheiten weiter zu unterstützen“ versicherte Außenminister Heiko Maas heute seinem Amtskollegen Abul Kalam Abdul Momen bei dessen Antrittsbesuch in Berlin.

Gemeinsame Verantwortung für Umwelt- und Sozialstandards

Als eines der Hauptabnehmerländer von Textilien ist Deutschland ein enger wirtschaftlicher Partner Bangladeschs. Auch deutsche Investoren entdecken das Land zunehmend als attraktiven und aufstrebenden Produktionsstandort. Damit ergibt sich für die deutsche Wirtschaft aber auch die Verantwortung, zusammen mit den Regierungen beider Länder für die Einhaltung grundlegender Sozial- und Umweltstandards bei der Produktion zu sorgen. Deutschland setzt dabei besonders auf seinen Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), um die Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten durch deutsche Unternehmen sicherzustellen, die in globale Lieferketten eingebunden sind. Gleichzeitig steht es in einem engen bilateralen Dialog mit Bangladesch, um das Land bei der Durchsetzung grundlegender Arbeitsnormen und Sozialstandards zu unterstützen.

Hilfe zur Bewältigung der Flüchtlingskrise

Außenminister Maas würdigte auch Bangladeschs Engagement bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise in der Region und kündigte an, Deutschland werde seine finanzielle Unterstützung bei der Bewältigung dieser großen Herausforderung fortsetzen. Bangladesch zählt zu den am dichtesten bevölkerten Ländern der Welt: Mehr als 165 Millionen Einwohnern leben auf Fläche von 147 Quadratkilometern, weniger als die Hälfte Deutschlands. Trotzdem hat Land seit 2017 mehr als 900.000 Flüchtlinge der Rohingya-Bevölkerungsgruppe aus Myanmar aufgenommen.

Frühwarnung und Vorsorge für die Folgen des Klimawandels

Bangladesch zählt zudem zu den Staaten, die gravierend unter den Folgen des Klimawandels leiden: Etwa 10 Prozent des Landes liegen nicht höher als einen Meter über dem Meeresspiegel. In den küstennahen Regionen leben bis zu 35 Millionen Menschen, deren Lebensgrundlage schon heute aufgrund von Bodenversalzung, Überflutung und Monsunstürmen gefährdet ist. Daher hat Bangladesch ein existenzielles Interesse an der Bewältigung der Folgen des Klimawandels und setzt sich auch international für dessen Begrenzung ein. Auch hier arbeiten Deutschland und Bangladesch eng zusammen. So ist Bangladesch Mitglied der von Deutschland initiierten “Platform on Disaster Displacement”, die den Schutz von Personen verbessern soll, die infolge des Klimawandels oder durch Naturkatastrophen vertrieben werden. Auch ist Bangladesch eines der Pilotländer, in denen das Auswärtige Amt Maßnahmen zur Frühwarnung und Risikovorsorge bei Naturkatastrophen fördert.

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