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Algerien: Neueinrichtung des Nationalmuseums Cherchell

23.07.2019 - Artikel

Seit 2008 engagiert sich das Deutsche Archäologische Institut (DAI) mit Mitteln aus dem Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts bei der Neueinrichtung des Museums.

Die fertiggestellte Museumsgalerie
Die fertiggestellte Museumsgalerie© DAI, Ulla Kreilinger

Als Sitz der Könige von Mauretanien und römische Provinzhauptstadt erlebte Cherchell bis in die Spätantike hinein eine große kulturelle Blüte, die sich bis heute in aufwendigen Bauten und einer sehr kostbaren Ausstattung der gesamten Stadt mit prachtvollen Statuen und farbenprächtigen Mosaiken widerspiegelt. Das Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete, denkmalgeschützte Museum wurde 2009 durch das algerische Kultusministerium zum Nationalmuseum erklärt. Es zeichnet sich durch die hohe künstlerische Qualität des in Nordafrika einmaligen Bestandes von ca. 400 Skulpturen, insbesondere aus der Königszeit und aus der römischen Kaiserzeit, aus.

Seit 2008 engagiert sich das Deutsche Archäologische Institut (DAI) mit Mitteln aus dem Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts bei der Neueinrichtung des Museums.

Das Ziel des Projektes ist die Fertigstellung der gesamten permanenten Ausstellung des Museums. Neben der Restaurierung von Mosaiken und Skulpturen in Zusammenarbeit mit algerischen Mitarbeitern erfolgte auch die erdbebensichere Neuaufstellung von Skulpturen, welche bei Erdbeben der 1980er Jahre beschädigt worden waren. Das Projekt soll gleichzeitig das Interesse der Lokalbevölkerung für ihr Museum nachhaltig steigern, aber auch zu einem allgemeinen Anstieg der Besucherzahlen des Museums vor Ort, als auch auf der Internet-Seite des Museums beitragen.

Die Fassade des Museums
Die Fassade des Museums© DAI, Ralf Bockmann

In Abstimmung mit dem Museum wurden Beschriftungen der Museumsräume, sowie sämtlicher Exponate in französischer und arabischer Sprache vorgenommen. Weitere Sprachen sollen per QR-Code abrufbar gemacht werden. Das pädagogische Konzept wurde unter Berücksichtigung von Interessen der lokalen Bevölkerung erstellt. Neben dem klassischen Ausstellungskonzept soll das Museum virtuell abgebildet und ebenfalls über das Internet zugänglich gemacht werden.

Neben der Aus- und Fortbildung von regionalen Spezialisten auf dem Feld der Statuen-Restaurierung und –Sockelung wird auch die Museumspädagogik mit weiteren Ideen bereichert. Ergebnis ist eine gesteigerte Kompetenz der Betroffenen im Bereich der ausgestellten Exponate und ihrer historischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung als kulturelles Erbe Algeriens.

Das Projekt erfolgt in enger Kooperation zwischen dem Archäologischen Nationalmuseum von Cherchell, dem Kultusministerium in Algier sowie der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts.

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