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Vergessene Krisen: Kampf gegen den Hunger in Burundi

Pflanzen

Land ist knapp in Burundi. Die Welthungerhilfe unterstützt dabei, landwirtschaftliche Flächen besser nutzbar zu machen., © Welthungerhilfe

28.01.2021 - Artikel

Ein 13-jähriger Bürgerkrieg ging 2005 zu Ende, doch die Menschen stehen weiter vor Herausforderungen: durch Krankheiten, Klimawandel und vor allem Hunger. Die Deutsche Welthungerhilfe will im Norden Burundis Agrarflächen besser nutzbar machen. Das Auswärtige Amt unterstützt mit 1,6 Mio. Euro.

Landwirtschaftliche Flächen sind knapp

Am 12. Januar 2021 veröffentlichte die Nichtregierungsorganisation CARE ihren jährlichen Bericht zu vergessenen Krisen mit einer Auflistung der Regionen und Länder, die im Jahr 2020 trotz gravierender humanitärer Notlagen kaum in der öffentlichen Debatte erwähnt wurden. Trauriger Sieger war Burundi: Über kein Land wurde so wenig berichtet wie über dieses.

Insgesamt etwa 1,7 Millionen Menschen sind in Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele sind abhängig von der Landwirtschaft. Doch Land ist knapp in Burundi, 11 Millionen Menschen leben auf einer Fläche, die in etwa so groß ist wie Brandenburg. Hunger ist ein ständiger Begleiter für viele. Kaum woanders auf der Welt ist der Anteil an Menschen mit chronischer Unterernährung so hoch wie hier. Auch 60 % aller Kinder unter fünf Jahren sind chronisch unterernährt, mit langfristigen Folgen für ihre physische und psychische Entwicklung.

Die politische Lage im Land erschwert die Arbeit humanitärer Hilfsorganisationen enorm. Im Herbst 2018 entzog die Regierung allen Nichtregierungsorganisationen die Arbeitserlaubnis und erlegte ihnen auf, sich binnen drei Monaten neu zu registrieren. Einige Organisationen zogen sich daraufhin aus dem Land zurück.

Burundi: Unterstützung durch die Welthungerhilfe
Burundi: Unterstützung durch die Welthungerhilfe© Welthungerhilfe

Welthungerhilfe: Einsatz für eine effizientere und nach­haltigere Landwirtschaft

Mit Unterstützung des Auswärtigen Amts hat die Welthungerhilfe in der Provinz Kirundo im Norden Burundis im März 2019 ihre Arbeit wiederaufgenommen. Kirundo ist besonders schwer von Dürren betroffen. Ziel ist daher nicht nur die Linderung des allgegenwärtigen Hungers, sondern auch eine verbesserte Nutzung der wenigen landwirtschaftlichen Flächen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Welthungerhilfe erstellen gemeinsam mit den Menschen vor Ort Pläne für eine nachhaltigere und effizientere Bewirtschaftung ihrer Felder. Der Erfolg ist messbar: Die Erweiterung der Produktpalette und die Verteilung von hochwertigem Saatgut für Süßkartoffeln, Bohnen und anderes Gemüse führt zu einer größeren Ernte für 80 % aller betroffenen Haushalte.

Gesundheits- und Hygiene­maßnahmen

Von Hunger geschwächte Menschen sind darüber hinaus deutlich anfälliger für Krankheiten. Mit Hilfe des Projekts wurden daher auch umfangreiche Gesundheits- und Hygienemaßnahmen umgesetzt, lokale medizinische Einrichtungen mit Hygienekits ausgestattet, der Zugang zu sauberem Wasser verbessert und lokale Gesundheitskomitees eingerichtet, die regelmäßig tagen. All dies galt ursprünglich eigentlich dem Schutz vor Ebola. Doch seit letztem Jahr wurden weitere Gesundheitsmaßnahmen unter anderem auf Schulen ausgedehnt, um auch die Verbreitung von COVID-19 zu verhindern.

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