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Ideenschmiede und Impulsgeber für Europa: Außenministerin Baerbock beim Weimarer Dreieck

Außenministerin Annalena Baerbock und ihre Amtskollegen Stéphane Séjourné (Frankreich) und Radosław Sikorski (Polen) bei ihrer Pressebegegnung

Außenministerin Annalena Baerbock und ihre Amtskollegen Stéphane Séjourné (Frankreich) und Radosław Sikorski (Polen) bei ihrer Pressebegegnung, © photothek

12.02.2024 - Artikel

Frankreich, Deutschland und Polen – seit über 30 Jahren arbeiten die drei Länder im sogenannten „Weimarer Dreieck“ zusammen. Außenministerin Baerbock reist heute zum Treffen mit ihren Amtskollegen nach Frankreich.

Vor den Toren von Paris, in der Stadt La Celle-Saint-Cloud, trifft sich heute auf Einladung des französischen Außenministers Stéphane Séjourné das sogenannte „Weimarer Dreieck“. Es ist das erste Treffen auf Außenministerebene seit dem Amtsantritt des polnischen Außenministers Radosław Sikorski und seines französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné. Gemeinsam will das Trio dem Weimarer Dreieck als Format für den engen Dialog miteinander neuen Schwung geben.

Vor ihrer Abreise nach La Celle-Saint-Cloud sagte Außenministerin Baerbock heute (12.02.):

Der Zusammenhalt Europas ist unsere Lebensversicherung gerade in Zeiten, in denen Russland die europäische Friedensordnung unter Beschuss nimmt, Krisen weltweit für Verunsicherung sorgen und demokratiefeindliche Tendenzen an den Grundfesten europäischer Werte rütteln. Für ein starkes, widerstandsfähiges Europa in stürmischen Zeiten kann das Weimarer Dreieck mehr denn je in seiner 30-jährigen Geschichte Kraftzentrum und Ideenschmiede sein. Denn unsere Stärke liegt gerade darin, dass wir in Frankreich, Polen und Deutschland auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf unser Europa schauen. Dass wir daraus Impulse entwickeln, erwarten die Menschen in Europa zurecht.

Volle Tagesordnung: u.a. Ukraine-Unterstützung, Sicherheits- und Verteidigungszusammenarbeit

Wenige Tage vor dem zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine wird es heute vor allem um Sicherheits- und Verteidigungspolitik in Europa gehen. Polen, Deutschland und Frankreich stehen an der Seite der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf. Uns eint die Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern. Ihre Unterstützung – sei es finanziell, militärisch, humanitär und auch politisch – hat für die Bundesregierung weiter höchste Priorität.

Zudem wird es heute um nächste Schritte bei der EU-Erweiterungspolitik gehen. Seit vielen Jahren streben u.a. die Staaten des Westlichen Balkans in Richtung EU-Mitgliedschaft. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Europa auf dramatische Weise vor Augen geführt, wie sehr Europa und seine Wertepartner sich wechselseitig brauchen. Dass kommende EU-Erweiterungen auch mit inneren Reformen in der EU einhergehen, ist eine wichtige Herausforderung. Beide Prozesse wollen wir als Bundesregierung in der EU gemeinsam voranbringen.

Es gibt viel zu tun, wir wollen es anpacken: Wir arbeiten daran, wie wir die Ukraine gemeinsam noch besser unterstützen können, denn das stärkt unser aller Sicherheit. Wir bauen unsere EU weiter, damit sie wetterfest und handlungsfähig für eine Zukunft mit 30 Mitgliedern und mehr wird. Wir stärken Austausch und Zusammenhalt unserer Bürgerinnen und Bürger. Denn uns eint in Paris, Warschau und Berlin die tiefe Überzeugung, dass europäische Antworten die besseren Antworten sind.

- Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise zum Treffen des Weimarer Dreieiecks

Ein Format mit langer Geschichte und viel Zukunft

Am 28. August 1991 trafen sich die damaligen Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens – Hans-Dietrich Genscher, Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski – an Goethes Geburtstag in Weimar, um das Weimarer Dreieck ins Leben zu rufen. Ihr Bestreben war es, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gemeinsame Grundinteressen für die Zukunft Europas zu identifizieren sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auszubauen. Über drei Jahrzehnte nach seiner Gründung ist dieses trilaterale Gesprächs- und Kooperationsformat heute wichtiger denn je, um dem politischen und zivilgesellschaftlichen Austausch neue Impulse zu geben und damit Europa geeinter und handlungsfähiger zu machen. Das Weimarer Dreieck versinnbildlicht dabei, wie auf vielen verschiedenen Ebenen gemeinsam und über Grenzen hinweg Zukunft in Europa gestaltet werden kann.

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