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EU- Finanzmarktregulierung

10.08.2022 - Artikel

Die Bankenunion ist ein Schlüsselelement der Wirtschafts- und Währungsunion der EU. Sie wurde als Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 und die sich daraus ergebende Staatsschuldenkrise im Euro-Raum geschaffen.

Regenschirm mit Europasymbol
Die Finanzmarktregulierung soll für Stabilität auf den Märkten sorgen.© picture alliance / dpa

Mit der Bankenunion soll sichergestellt werden, dass der Bankensektor im Euro-Währungsgebiet und in der EU insgesamt stabil, sicher und zuverlässig ist und zur Finanzstabilität beiträgt. Alle Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets sind Teil der Bankenunion. Die nicht dem Euro-Raum angehörenden Mitgliedstaaten können der Bankenunion beitreten, indem sie eine enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank eingehen. Die Arbeiten zur Vollendung der Bankenunion werden fortgesetzt.

Die EU hat in der Folge der Finanzkrise 2008/2009 ihre Finanzmarktregulierung gründlich überarbeitet. Um eine verbesserte und einheitliche Aufsicht des europäischen Finanz- und Bankensektors zu erreichen, wurde beispielsweise 2011 das Europäische Finanzaufsichtssystem ESFS etabliert, welches die drei Europäischen Aufsichtsbehörden (EBA, EIPOA und ESMA), den Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (European Systemic Risk Board) und die nationalen Aufsichtsbehörden umfasst.

Parallel hat die Europäische Zentralbank (EZB) im November 2014 im Rahmen der Bankenunion die direkte Aufsicht über die größten Banken der Eurozone übernommen, nachdem sie eine umfassende Bewertung der Banken inklusive Stresstests durchgeführt hat. Um Finanzinstitute zu stärken und gleichzeitig ein Rahmenwerk zur Sanierung und Abwicklung von insolventen Banken zu schaffen, wurde im Jahr 2014 zudem der einheitliche Abwicklungsmechanismus SRM errichtet. So können künftig nicht überlebensfähige systemrelevante Banken unter Beteiligung von EZB, EU-Kommission und den Mitgliedstaaten abgewickelt werden.

Mit der Kapitalmarktunion will die EU einen echten Binnenmarkt für Kapital schaffen. Sie zielt u.a. darauf, kleineren Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen an den Kapitalmärkten zu erleichtern. Zudem sollen die Qualität und Quantität der Informationen verbessert werden, die Anlegern – insbesondere Kleinanlegern – bereitgestellt werden müssen.

Dem Finanzsystem kommt darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Bemühungen um den Übergang zu einer umweltfreundlicheren, gerechten und inklusiveren Wirtschaft und Gesellschaft zu. Der Aktionsplan der EU für ein nachhaltiges Finanzwesen vom März 2018 ist Teil der umfassenden Anstrengungen, die Finanzströme mit diesen Bemühungen in Einklang zu bringen.

Zum Weiterlesen:

Informationen des Bundesministerium der Finanzen zur Stabilisierung des Euroraums

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