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Sicherheit im Ostseeraum: Außenminister Wadephul reist nach Estland und Dänemark

Blick auf die estnische Hauptstadt Tallinn © Sipa USA
Am Donnerstagmorgen bricht Außenminister Wadephul zu zwei wichtigen Partnern im Ostseeraum auf: Zunächst führt ihn die Reise nach Estland, anschließend weiter nach Dänemark. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Im Zentrum der Gespräche stehen die europäische Sicherheit, die gemeinsame Unterstützung für die Ukraine sowie die Kooperation bei Energiefragen und beim Schutz kritischer Infrastruktur. Die Reise dient zugleich der Vorbereitung des informellen Treffens der EU-Außenminister am Samstag in Kopenhagen, bei dem die weitere Unterstützung der Ukraine und die sicherheitspolitische Verantwortung Europas auf der Agenda stehen.
Starke Partner der Ukraine
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat weitreichende Folgen – besonders deutlich werden sie im Ostseeraum. Hier bedrohen Aktivitäten der russischen Schattenflotte, die Manipulation von Navigationssystemen oder gezielte Angriffe auf Unterwasserleitungen unmittelbar die Sicherheit Europas.
Vor seiner Abreise betonte Außenminister Wadephul:
Klar ist: Die Sicherheit des Baltikums ist auch unsere Sicherheit. Wie bedroht diese Sicherheit ist, spürt man im Ostseeraum besonders stark. Dort treibt die russische Schattenflotte ihr Unwesen, dort werden Kabel durchtrennt, Bojen versetzt, GPS-Signale gestört – dort erleben wir das ganze Instrumentarium der hybriden Aggression Russlands. Wie real die Gefahren sind, davor haben Estland und die baltischen Staaten früh gewarnt. Wir profitieren in der EU und NATO heute von ihrer Weitsicht und Expertise – diese Zusammenarbeit wollen wir weiter vertiefen.
Estland: Vorreiter bei Cyberabwehr und Kampf gegen Desinformation
Erste Station der Reise ist Tallinn. Dort wird Außenminister Wadephul vor dem estnischen diplomatischen Corps sprechen und die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Estland hervorheben. Ein Schwerpunkt liegt auf gemeinsamen Initiativen gegen hybride Bedrohungen: Cyberangriffe, Desinformationskampagnen und Einflussversuche durch kremlnahe Netzwerke.
Mit Estland, Lettland und Litauen hat Deutschland die Resilienzinitiative ins Leben gerufen, die gezielt Falschinformationen und digitale Einflussnahme bekämpft. Sie umfasst unter anderem Aufklärungs- und Bildungsprogramme, ein Youth Media Lab, Sommerschulen sowie mehrsprachige Publikationen für junge Menschen.
Estland gilt weltweit als Vorreiter in Fragen der Cyberabwehr und digitalen Verwaltung. Für NATO und EU ist es ein unverzichtbarer Partner an der Ostflanke. In Tallinn wird Außenminister Wadephul daher auch über die Verstärkung gemeinsamer Verteidigungsmaßnahmen beraten – darunter die Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen, Überwachungsmissionen in der Ostsee und die Luftsicherung im Baltikum.
Dänemark: Schlüsselpartner in der Europäischen Union
Am Nachmittag reist der Außenminister weiter nach Kopenhagen, wo Gespräche mit seinem dänischen Amtskollegen und der Europaministerin geplant sind. Im Mittelpunkt stehen der Schutz kritischer Infrastruktur in Ost- und Nordsee, die Vertiefung der energiepolitischen Zusammenarbeit sowie die Koordination innerhalb der EU. Schon heute profitieren beide Länder von Projekten wie grenzüberschreitenden Offshore-Windparks, gemeinsamen Wasserstoffvorhaben und Initiativen zum Schutz von Strom- und Datenleitungen. Diese Zusammenarbeit soll durch den North Sea Summit 2026 noch weiter ausgebaut werden.
Darüber hinaus verbindet Deutschland und Dänemark eine enge Nachbarschaftskooperation: In den vergangenen Jahren wurden mehr als 70 gemeinsame Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Digitalisierung und Gesundheit umgesetzt – ein direkter Mehrwert für die Menschen in der deutsch-dänischen Grenzregion.