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Soforthilfe für die Menschen im Flüchtlingslager Moria

Hilfslieferungen für das Flüchtlingslager in Moria

Hilfslieferung des THW treffen in Griechenland ein, © Bundesanstalt Technisches Hilfswerk

17.09.2020 - Artikel

Nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers in Moria brauchen die Betroffenen schnell Hilfe. Deutschland unterstützt mit ersten Hilfslieferungen. Zudem setzt sich Deutschland für eine europäische Asylrechtsreform ein und nimmt eine substantielle Zahl besonders schutzbedürftiger Menschen auf.

Nach dem Brand des Flüchtlingslagers sind tausende Menschen ohne Unterkunft und müssen auf offener Straße campieren. Unabhängig von der wichtigen Diskussion über die Zukunft des Lagers und die Evakuierung von Flüchtlingen brauchen die betroffenen Menschen sofortige Hilfe. Deutschland hat deswegen mehrere Hilfstransporte mit Material und Experten des deutschen Technischen Hilfswerks (THW) nach Moria auf den Weg gebracht, um die dringendste Not rasch zu lindern. Die ersten beiden von aktuell vier Transporten des TWH sind bereits in Griechenland eingetroffen. So konnten u.a. Decken, Zelte oder Schlafsäcke geliefert werden, um rasch neue Schlafmöglichkeiten für die obdachlosen Menschen zu schaffen. Das Auswärtige Amt stellt hierfür drei Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung.

Dies sind nicht die ersten Hilfslieferungen in diesem Jahr. Seit Beginn der Covid-19-Pandemie hat Deutschland zwei Mal Hilfstransporte nach Griechenland geschickt. Unter anderem wurden 150 beheizbare Multifunktionszelte sowie OP-Masken für den Einsatz in den Aufnahmeeinrichtungen geliefert.

Reform des europäischen Asylsystems ist notwendig

Die Diskussion über eine europäische Lösung für die künftige Unterbringung der Schutzsuchenden und Evakuierung besonders gefährdeter Personen ist jetzt besonders wichtig. Denn die Situation zeigt, dass es eine gemeinsame europäische Herangehensweise im Flüchtlingskontext braucht. Im Rahmen seiner EU Ratspräsidentschaft setzt sich Deutschland deshalb für die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) ein. Die Vorschläge der EU-Kommission für einen neuen europäischen Pakt für Asyl und Migration bilden hierfür die Grundlage. Ebenso wichtig bleibt die enge Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern, die es weiter auszubauen gilt.

Weltweit fast 80 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben

Weltweit befinden sich circa. 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Rund 34 Millionen Menschen sind aktuell als Asylsuchende und Flüchtlinge zum Schutz vor Verfolgung, Krieg und gewaltsamen Konflikten in ein anderes Land geflohen. Der Großteil der gewaltsam Vertriebenen – rd. 46 Millionen Menschen – bleibt allerdings als sogenannte Binnenvertriebene in ihren Herkunftsländern. Flüchtlinge und Binnenvertriebene leben oft unter prekären Umständen und sind besonders gefährdet, haben keinen oder nur begrenzten Zugang zu medizinischer Versorgung, Arbeit oder Bildung. Die Covid-19-Krise verschärft diese Probleme. Die Bundesregierung leistet weltweit Hilfe für Flüchtlinge und arbeitet hierfür vor allem mit dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. Deutschland zählt als zweitgrößter bilateraler Geber und weltweit fünftgrößtes Flüchtlingsaufnahmeland zu den größten Unterstützern und wichtigsten Partnerländern des UNHCR. Im Rahmen der Covid-19-Krise hat Deutschland dem UNHCR zusätzlich 55 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um dessen Arbeit zu unterstützen.

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