Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Das Ziel heißt EU-Beitritt: Außenminister Wadephul reist in den Westbalkan
Stadtansicht von Sarajewo © PIXSELL
Außenminister Wadephul reist ab heute in sechs Staaten des Westbalkans, eine geopolitisch bedeutende Region für Europa. Bei der Reise geht es darum, den EU-Beitrittsprozess der sechs Länder zu unterstützen und sich ein Bild der Reformanstrengungen vor Ort zu machen. Mehr zur Reise hier.
Vom 16. bis 19. November 2025 reist Außenminister Wadephul in sechs Staaten des Westbalkans: Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Serbien, Kosovo und Nordmazedonien. Alle sechs Länder befinden sich im EU-Beitrittsprozess. Außenminister Wadephul setzt mit seiner Reise ein starkes Signal der Unterstützung für den Beitrittsprozess und betont die strategische Bedeutung der Region für Europa. Der Besuch knüpft an das Außenministertreffen des Berlin-Prozesses im September in Belfast an und verdeutlicht, dass der Westbalkan sowohl für Deutschland als auch für die EU eine hohe geopolitische Priorität hat.
Außenminister Wadephul erklärte vor seiner Abreise nach Bosnien und Herzegowina, dem ersten Ziel seiner mehrtägigen Reise:
Die sechs Länder des Westlichen Balkan gehören untrennbar zur europäischen Familie. Deutschland unterstützt sie dabei, ihren Weg Richtung EU engagiert und ambitioniert zu gehen. Erstmals seit geraumer Zeit besteht die realistische Chance, dass der Beitrittsprozess entscheidend vorankommt. Die berechtigten Erwartungen vieler Menschen in der Region sind hoch, dass sich intensive Anstrengungen auf diesem Weg auszahlen – wie es der leistungsbasierte Prozess vorsieht.
Von geopolitischer Bedeutung: Europäische Perspektive für den Westbalkan
In einer geopolitisch angespannten Zeit, die durch den brutalen Krieg in der Ukraine und den wachsenden Einfluss autoritärer Staaten wie Russland und China geprägt ist, ist die EU-Erweiterung von strategischer Bedeutung – für die Beitrittskandidaten, aber auch für uns.
Gerade in Zeiten geopolitischer Umwälzungen kann nur ein starkes geeintes Europa auf lange Sicht den Wohlstand, die Sicherheit und die Freiheit unseres Kontinents gewährleisten. Darüber werde ich mich mit meinen Gesprächspartnern in den sechs Staaten des Westlichen Balkan austauschen und verdeutlichen: Europa ist kein fernes Versprechen, sondern ihre konkrete Perspektive.
-Außenminister Johann Wadephul
Um den Beitrittsprozess voranzutreiben, sind Reformen in der Region unerlässlich, insbesondere im Hinblick auf die Bekämpfung von Korruption, organisierter Kriminalität und die Wahrung demokratischer Grundwerte wie Rechtsstaatlichkeit.
Für eine Zukunft in der EU sind viele bereit, tiefgreifende Reformen umzusetzen. Denn wer Teil dieser Rechtsgemeinschaft und dieses Wirtschaftsraums werden will, muss Verantwortung übernehmen – auch wenn dies schwierige Schritte verlangt. Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und die Wahrung der Grundrechte sind dabei nicht verhandelbar. Gerade unsere NATO-Partner Montenegro und Albanien haben zuletzt wichtige Fortschritte gemacht, andere Länder müssen teils noch deutlich nachziehen.
-Außenminister Wadephul vor Abreise
Unterstützung für den Reformprozess und die energetische Unabhängigkeit
Neben den politischen und wirtschaftlichen Reformfortschritten, ist auch die energetische Unabhängigkeit der Region ein zentrales Thema der Reise. Einige Länder im Westbalkan sind nach wie vor stark von Energieimporten aus Russland abhängig. Um langfristig unabhängiger und souveräner zu werden, ist es entscheidend, den Transformationsprozess nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich und energetisch weiter voranzutreiben.
Für die Länder des Westlichen Balkan ist es entscheidend, ihre Energiequellen breiter aufzustellen, um langfristig Unabhängigkeit und Souveränität zu stärken. Wir in Deutschland wissen, wie schmerzhaft und zugleich notwendig dies sein kann.
-Außenminister Wadephul
Eintreten gegen antieuropäische Desinformation
Die Reise von Außenminister Wadephul durch den Westbalkan setzt ein starkes politisches Signal: Deutschland bleibt ein verlässlicher Partner auf dem Weg in die EU. Zugleich unterstreicht Wadephul die Bedeutung, dass die Länder der Region Reformen mit Entschlossenheit vorantreiben und sich klar zu den Werten und Politiken der EU bekennen.
Reformschritte und ein klares Bekenntnis zu den gemeinsamen Werten sind Voraussetzung für einen Beitritt zur EU. Sie sind zugleich die Basis für stabile, demokratische Staaten, die Minderheiten schützen, den Weg für wirtschaftlichen Aufschwung ebnen und sich trotz aller Desinformations- und Manipulationsversuche autoritärer Staaten wie Russland nicht vom eingeschlagenen Kurs abbringen lassen.
-Außenminister Wadephul
Das Programm der Reise: Gespräche mit Schlüsselakteuren
Im Rahmen seiner Reise wird Außenminister Wadephul zahlreiche Gespräche mit seinen Amtskolleginnen und -Kollegen in der Region sowie weiteren wichtigen politischen und gesellschaftlichen Akteuren führen. In Bosnien und Herzegowina trifft sich Außenminister Wadephul auch mit Christian Schmidt, dem Hochkommissar für Bosnien und Herzegowina, um über die Herausforderungen und Fortschritte im Land zu sprechen. In Serbien und Albanien wird Wadephul auch Gespräche mit Vertretern aus Zivilgesellschaft und Justiz führen.
Ein wichtiger Programmpunkt der Reise ist auch der Besuch der KFOR-Truppen im Kosovo, die die Stabilität der Region sichern. Hier wird Wadephul mit den deutschen Soldaten vor Ort sprechen und sich ein Bild von der aktuellen Sicherheitslage machen.