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Außenminister Wadephul vor seiner Reise nach Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Serbien, Kosovo und Nordmazedonien am 16.11.2025

16.11.2025 - Pressemitteilung

Vor seiner Reise nach Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Serbien, Kosovo und Nordmazedonien erklärte Außenminister Wadephul heute (16.11.2025):

Die sechs Länder des Westlichen Balkan gehören untrennbar zur europäischen Familie. Deutschland unterstützt sie dabei, ihren Weg Richtung EU engagiert und ambitioniert zu gehen – bilateral, im Rahmen der EU und des Berlin-Prozesses. Erstmals seit geraumer Zeit besteht die realistische Chance, dass der Beitrittsprozess entscheidend vorankommt. Die berechtigten Erwartungen vieler Menschen in der Region sind hoch, dass sich intensive Anstrengungen auf diesem Weg auszahlen – wie es der leistungsbasierte Ansatz vorsieht.


Für eine Zukunft in der EU sind viele bereit, tiefgreifende Reformen umzusetzen. Denn wer Teil dieser Rechtsgemeinschaft und dieses Wirtschaftsraums werden will, muss Verantwortung übernehmen – auch wenn dies schwierige Schritte verlangt. Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und die Wahrung der Grundrechte sind dabei nicht verhandelbar. Gerade unsere NATO-Verbündeten Montenegro und Albanien haben zuletzt wichtige Fortschritte gemacht, andere Länder müssen teils noch deutlich nachziehen.


Reformschritte und ein klares Bekenntnis zu den gemeinsamen Werten sind Voraussetzung für einen Beitritt zur EU. Sie sind zugleich die Basis für stabile, demokratische Staaten, die Minderheiten schützen, den Weg für wirtschaftlichen Aufschwung ebnen und sich trotz aller Desinformations- und Manipulationsversuche autoritärer Staaten wie Russland nicht vom eingeschlagenen Kurs abbringen lassen.


Ein zentrales Thema ist dabei die Diversifizierung der Energieversorgung. Für die Länder des Westlichen Balkan ist es entscheidend, ihre Energiequellen breiter aufzustellen, um langfristig Unabhängigkeit und Souveränität zu stärken. Wir in Deutschland wissen, wie schmerzhaft und zugleich notwendig dies sein kann.


Damit der Reformprozess gelingt, braucht es starke Partner – wie Deutschland als engster Wirtschafts- und Handelspartner der Region, zu dem viele Menschen im Westbalkan auch enge persönliche und berufliche Bindungen haben. Und die EU, in deren eigenem Interesse es liegt, dass die Region nicht den Kräften überlassen wird, die unsere Demokratien destabilisieren wollen. Nur so bleibt Europa von innen heraus stark. Es ist dabei klar, dass auch auf Seiten der EU Reformbedarf besteht, um handlungsfähig und aufnahmefähig zu bleiben.


Gerade in Zeiten geopolitischer Umwälzungen kann nur ein starkes geeintes Europa auf lange Sicht den Wohlstand, die Sicherheit und die Freiheit unseres Kontinents gewährleisten. Darüber werde ich mich mit meinen Gesprächspartnern in den sechs Staaten des Westlichen Balkan austauschen und verdeutlichen: Die EU ist kein fernes Versprechen, sondern ihre konkrete Perspektive.

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