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Geschichten der weltweiten Rückholaktion

Nächtliche Krisenstabssitzung der Botschaft Kairo während der Rückholaktion

Nächtliche Krisenstabssitzung der Botschaft Kairo während der Rückholaktion, © Deutsche Botschaft Kairo

07.05.2020 - Artikel

Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und der Welt sowie eine Reisende erzählen, wie sie die Rückholaktion erlebt haben.

Die Rückholaktion war für das Auswärtige Amt in Berlin und unsere Auslandsvertretungen weltweit ein großer Kraftakt. Auch wenn teilweise Geduld gefragt war angesichts der schwierigen Umstände, konnten am Ende ca. 240.000 Menschen zurück nach Deutschland reisen. Das Team Rückholaktion der Botschaft Kairo erzählt von ihren Erfahrungen an einer der deutschen Auslandsvertretung.

Team Rückholaktion in Kairo

Normalerweise berichtet Melanie als Referentin für Innenpolitik und Menschenrechte über politische Entwicklungen in Ägypten. Kai betreut auch außerhalb der Rückholung als Leiter des Rechts- und Konsularreferats Deutsche in Ägypten. Während der Rückholaktion haben beide die Teams in Tag- bzw. Nachtschichten koordiniert.

„Wir alle an der Deutschen Botschaft Kairo sind nach vier Wochen Rückholaktion erschöpft, aber gleichzeitig auch stolz auf unsere Leistung. Als ein Land mit einer sehr hohen Zahl deutscher Touristen konnte die Rückholaktion nur dank des großen Engagements aller Kolleginnen und Kollegen erfolgreich durchgeführt werden. Viele Gestrandete haben sich direkt bei uns bedankt - an den Flughäfen, am Telefon oder auch per Mail, wenn sie sicher in Deutschland angekommen waren. Das ist wirklich sehr schön.

Alle haben mit angepackt, teilweise weit außerhalb des normalen Arbeitsumfelds zu völlig neuen Themen gearbeitet und sich an immer neue Umstände und Entwicklungen angepasst. Statt beispielsweise politische oder kulturelle Beziehungen zu pflegen oder Visa zu bearbeiten, verwalteten sie die Registrierung der Gestrandeten, verteilten sie auf Passagierlisten, standen mit ihnen telefonisch in Kontakt, um individuelle Lösungen für zahlreiche Herausforderungen zu finden. Auch an den Flughäfen standen Kolleginnen und Kollegen bereit, um Gestrandete zu betreuen.

Wir haben alle gelernt, dass man in so einer Krise flexibel sein und manchmal auch bei null anfangen muss, etwa wenn sich eine Situation grundlegend ändert, wie es bei der Registrierung der Gestrandeten, die plötzlich nicht mehr über ELEFAND erfolgen konnte, der Fall war. Unter hohem Zeitdruck hat das gesamte Team der Botschaft Kairo kreative Lösungen gefunden, sich auf neue Entwicklungen eingestellt und dabei Einzelfällen die gebührende Aufmerksamkeit gegeben.

Besonders beeindruckt hat uns die Hilfsbereitschaft unserer Partner vor Ort und das Verständnis der Passagiere als der letzte Rückholflug von Hurghada kurzfristig um einen Tag verschoben werden musste. Plötzlich waren 180 deutsche und europäische Urlauber am Flughafen in Hurghada gestrandet. Dank der großen Hilfsbereitschaft unserer ägyptischen Kontakte konnten wir in kürzester Zeit, Transport, Hotel und Verpflegung für die gestrandeten Urlauber ohne Unterkunft organisieren. Trotz der Unannehmlichkeiten reagierten die Passagiere mit Verständnis und Dankbarkeit, was nicht selbstverständlich ist.

Das Engagement, die Eigeninitiative und der Einfallsreichtum unseres Teams hat die Rückholaktion möglich gemacht und wir konnten uns zu jeder Zeit voll auf unsere Kollegen verlassen. Durch ihre Arbeit, wie auch die enorme Leistung der Reiseveranstalter, sind ca. 35.000 deutsche und viele europäische Urlauber heute wieder zuhause.“

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