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Deutschland und die Türkei: Bilaterale Beziehungen
Deutschland und die Türkei verbinden besonders vielfältige und enge Beziehungen, zu denen circa 3 Millionen Türkei-stämmige Menschen in Deutschland einen wichtigen Beitrag leisten. Das bilaterale Verhältnis ist jedoch vor Hintergrund der repressiven türkischen Innenpolitik angespannt, insbesondere da seit 2017 vermehrt deutsche Staatsangehörige willkürlich festgenommen oder mit einer Ausreisesperre belegt wurden. Die Krise im östlichen Mittelmeer hat 2020 das Verhältnis der EU zur Türkei belastet. Deutschland engagiert sich intensiv für Deeskalation. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien am 06.02.2023 leisten EU und Deutschland umfangreiche Unterstützung.
Deutschland ist wichtigster Handelspartner und einer der größten ausländischen Investoren in der Türkei. Das bilaterale Handelsvolumen erreichte 2022 einen Rekordwert von 51,6 Milliarden Euro. Dabei erhöhten sich die türkischen Ausfuhren nach Deutschland im Vergleich zu 2021 um 26,7% auf 24,6 Milliarden Euro und die türkischen Importe aus Deutschland um 32,4% auf 27 Milliarden Euro. Fast 8.000 deutsche Unternehmen sowie türkische Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung sind in der Türkei tätig.
Die 2018 gegründete Bilaterale Wirtschafts- und Handelskommission (JETCO) und das Deutsch-Türkische Energieforum dienen als Plattform für Dialog zwischen Politik und Wirtschaft beider Länder. Die Türkei ist beliebtes Ziel deutscher Reisender. Nach dem pandemiebedingten Einbruch erholte sich der Tourismus 2022 etwa auf das Niveau von 2019.
Die Türkei ist EU-Beitrittskandidat, die 2005 begonnenen Beitrittsverhandlungen betrachtet die Bundesregierung als einen Prozess mit offenem Ende.
Die Bundesregierung unterstützt die Türkei im EU-Rahmen und bilateral bei der Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen in der Türkei, darunter circa 3,7 Millionen Menschen aus Syrien, und stärkt dabei auch die Strukturen aufnehmender Gemeinden.
Schwerpunktprojekte der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik mit der Türkei sind:
- die Kulturakademie Tarabya in Istanbul, ein Residenzprogramm für Kunstschaffende
- die Deutsch-Türkische Jugendbrücke
- die Türkisch-Deutsche Universität in Istanbul
- die Deutschen Auslandsschulen in Ankara, Istanbul und Izmir sowie weitere PASCH-Schulen
- das Projekt „Orte der Kultur“ zur Förderung und Schaffung kultureller Freiräume
- der Ausbau kommunaler Kooperation.
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