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Die Grenzregion stärken, Europas Wohlstand und Sicherheit schützen: Außenminister Wadephul reist zu bilateralen Gesprächen nach Prag

Außenminister Johann Wadephul spricht mit seinem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavský © Photothek Media Lab
Außenminister Wadephul reist heute nach Prag, um mit seinem tschechischen Amtskollegen über zentrale Themen der Zusammenarbeit zu sprechen. Im Zentrum stehen neben der Unterstützung der Ukraine die Stärkung der Kooperation in der Grenzregion und der Austausch mit jungen Fachkräften beider Länder.
Deutschland und Tschechien sind mehr als nur Nachbarn. Unsere beiden Länder sind durch eine über 800 Kilometer lange gemeinsame Grenze, tiefe historische Verflechtungen und eine enge wirtschaftliche Partnerschaft miteinander verbunden. Gerade in der aktuellen europäischen Sicherheitslage gewinnt diese Partnerschaft an neuer Bedeutung: Sie ist Ausdruck eines gemeinsamen Verständnisses, dass Europas Stärke aus Zusammenhalt, Offenheit und Zusammenarbeit wächst.
Strategischer Dialog in herausfordernden Zeiten
Im Mittelpunkt des Besuchs von Außenminister Wadephul in Prag steht das Gespräch mit seinem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavský. Beide Länder verbindet ein klarer Blick auf die Bedrohung, die vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgeht: Es geht nicht nur um die territoriale Integrität der Ukraine, sondern auch um die Verteidigung der europäischen Friedens- und Sicherheitsordnung insgesamt.
Die russischen Angriffe auf die Ukraine haben sich in den vergangenen Tagen noch ausgeweitet – jeden Tag sterben mehr unschuldige Menschen in der Ukraine. Deutschland und Tschechien arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Ukraine die größtmögliche Unterstützung für ihre Verteidigung gegen den russischen Angriff erhält. Auch das 18. Sanktionspaket gegen Russland treiben beide Länder voran. Gleichzeitig arbeiten Deutschland und Tschechien daran, russische Desinformation zu entlarven, gesellschaftliche Resilienz zu stärken und gemeinsam die Grundlagen für ein friedliches, freies Europa zu schützen.
Beim Treffen in Prag werden die beiden Außenminister auch ein neues, über 50 Punkte umfassendes Arbeitsprogramm im Rahmen des deutsch-tschechischen „Strategischen Dialogs“ unterzeichnen, mit dem die bilaterale Zusammenarbeit weiter vertieft werden soll. Der Strategische Dialog zwischen den Ländern umfasst Themengebiete wie Energiepolitik und Digitalisierung, bis hin zu Innovation und den Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz.
Grenzregion als lebendiges Beispiel europäischer Partnerschaft
Ein zentrales Thema des Besuchs ist auch die Zusammenarbeit in der deutsch-tschechischen Grenzregion. Dort wird täglich sichtbar, wie Europa im Kleinen konkret gelebt wird: durch enge wirtschaftliche Verflechtungen, persönliche Freundschaften, gemeinsame Bildungsprojekte und kulturellen Austausch. Mehr als 400.000 Schülerinnen und Schüler in Tschechien lernen Deutsch – ein beeindruckender Ausdruck des Interesses an der Nachbarsprache und Grundlage für noch engere Beziehungen in der Zukunft.
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds spielt für die Stärkung der Grenzregion seit fast drei Jahrzehnten eine Schlüsselrolle. Er fördert Projekte, die Menschen auf beiden Seiten der Grenze zusammenbringen, Vertrauen aufbauen und gegenseitiges Verständnis stärken. Für Außenminister Wadephul ist diese Arbeit nicht nur ein Symbol, sondern ein konkreter Beitrag zur Stabilität und zum Zusammenhalt Europas.
Junge Stimmen für Europas Zukunft
Am Nachmittag werden Außenminister Wadephul und sein tschechischer Amtskollege in Prag mit Teilnehmenden und Absolventen des “Czech-German Young Professionals Program” (CGYPP) ins Gespräch kommen. Das Netzwerk verbindet junge Fach- und Führungskräfte aus beiden Ländern und fördert den offenen Austausch. Im Mittelpunkt steht diesmal die Frage, wie deutsche und tschechische Diplomatie zur Stärkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit beitragen können – gerade angesichts der Folgen des Krieges in der Ukraine und der Herausforderungen durch Desinformation und autoritäre Tendenzen.