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Deutschland und Tadschikistan: bilaterale Beziehungen
Deutschland und Tadschikistan pflegen seit 1992 diplomatische Beziehungen. Deutschland unterhält als einer von zwei EU-Mitgliedstaaten eine Botschaft in Duschanbe (auch: Frankreich; die EU ist durch eine Delegation vertreten). Staatspräsident Rahmon besuchte Deutschland im September 2023 zum Z5+1 Gipfel (Zentralasien+Deutschland), bei dem auch ein bilaterales Gespräch mit Bundeskanzler Scholz stattfand. Im September 2024 reiste Bundeskanzler Scholz im Rahmen des Z5+1 Gipfels nach Zentralasien. Dort traf er unter anderem Staatspräsident Rahmon zu einem bilateralen Gespräch.
Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Tadschikistan lag 2024 das bei ca. 53 Mio. Euro (davon ca. 50 Mio. Euro deutsche Exporte nach Tadschikistan). Deutschland ist der wichtigste wirtschaftliche Partner Tadschikistans in der EU. Wichtigste Exportgüter Tadschikistans sind Edelmetalle, Edelsteine und Schmuck, gefolgt von Erzen, Schlacken und Asche. Der wichtigste innerstaatliche Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft.
Das Interesse an der deutschen Sprache ist in Tadschikistan sehr groß. So ist Deutsch nach Russisch und Englisch die drittwichtigste Fremdsprache. Dem weltweiten Netzwerk deutscher Partnerschulen PASCH gehören fünf tadschikische Schulen an. Im Hochschulbereich bestehen zahlreiche Kooperationen. Tadschikistan wird vom Goethe-Institut in Taschkent (Usbekistan) betreut, in Duschanbe unterhält das Goethe-Institut ein Sprachlernzentrum. Zudem gibt es ein DAAD-Lektorat.
Im Einklang mit dem Reformkonzept „BMZ 2030“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lässt Deutschland seine bilaterale staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit Tadschikistan auslaufen. Durch mehrere EU-Kofinanzierungen in technischer und finanzieller Zusammenarbeit läuft ein Teil des Projektbestandes weiter. Die Entwicklungszusammenarbeit mit Deutschland wird im Rahmen des Regionalansatzes Zentralasien fortgesetzt.
Die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geführte Stiftung PATRIP führt Stabilisierungsprojekte im Grenzbereich zu Afghanistan durch, um die Lebensumstände der Bevölkerung in diesen Regionen zu verbessern. Deutschland fördert auch das Vorhaben „Prävention gegen gewalttätigen Extremismus in Zentralasien“, das unter anderem Tadschikistan umfasst. Dabei werden tadschikische Behörden und zivilgesellschaftliche Organisationen bei ihren Bemühungen zur Prävention von Radikalisierung unterstützt. Außerdem hat Deutschland die Initiative “Green Central Asia” ins Leben gerufen. Sie zielt darauf ab, die Auswirkungen des Klimawandels auf die regionale Sicherheit zu mindern und die Zusammenarbeit zwischen den zentralasiatischen Staaten zu stärken.
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