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Die Not der Menschen in Syrien wächst jeden Tag: Deutschland sagt über eine Milliarde Euro an Unterstützung zu

Das WFP erreicht Millionen gefährdeter Menschen mit lebensrettender Ernährungshilfe und verteilt Lebensmittel wie Reis, Erbsen, Weizen und Öl.

Das WFP erreicht Millionen gefährdeter Menschen mit lebensrettender Ernährungshilfe und verteilt Lebensmittel wie Reis, Erbsen, Weizen und Öl., © arche noVa

09.05.2022 - Artikel

Seit elf Jahren leiden die Menschen in Syrien unter dem Krieg: 500.000 Menschen sind gestorben, Millionen verloren ihre Heimat. Über 14 Millionen Syrerinnen und Syrer sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Bei der heutigen EU-Geberkonferenz sagt Deutschland über 1 Milliarde Euro an Unterstützung zu.

Drei Viertel der Bevölkerung haben keinen regelmäßigen Zugang zu Nahrungsmitteln

Deutschland zählt bei der Versorgung der notleidenden Menschen in Syrien und den Nachbarländern zu den führenden Geberstaaten.
Deutschland zählt bei der Versorgung der notleidenden Menschen in Syrien und den Nachbarländern zu den führenden Geberstaaten.© arche noVa

Die Versorgungslage in Syrien ist so dramatisch wie noch nie: Drei Viertel der Bevölkerung haben keinen regelmäßigen Zugang zu Nahrungsmitteln. Erschwerend kommt hinzu, dass die Lebensmittelpreise in den letzten sechs Monaten um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum explodiert sind. Gründe hierfür sind die landesweit anhaltende Treibstoffknappheit, eine der schlimmsten Dürren seit vielen Jahrzenten und vor allem Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Auswirkungen dieses Krieges gefährden die globale Ernährungssicherheit immens. Deutschland engagiert sich im Kampf gegen den Hunger und unterstützt das Welternährungsprogramm (WFP) in Syrien. Das WFP erreicht Millionen gefährdeter Menschen mit lebensrettender Ernährungshilfe und verteilt Lebensmittel wie Reis, Erbsen, Weizen und Öl.

Grenzüberschreitende humanitäre Hilfe bleibt wichtig

Die humanitäre Lage in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes ist besonders gravierend: Hier gehen die Vereinten Nationen von über 4 Millionen Hilfebedürftigen aus. Die Hilfslieferungen können derzeit fast ausschließlich nur grenzüberschreitend aus der Türkei erfolgen. Um diese Versorgung sicherstellen zu können, ist eine erneute Verlängerung der Sicherheitsratsresolution 2585 im Juli 2022 zwingend erforderlich.

Auch im Nordosten Syriens ist die humanitäre Situation insbesondere in den Camps sehr angespannt. Rund 600.000 Binnenvertriebene kämpfen hier ums Überleben. Bestätigt sind 200.000 Covid-19-Fälle und rund 7.000 Todesfälle. Die Gesundheitsversorgung ist in ganz Syrien stark eingeschränkt: Knapp die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen ist teilweise oder komplett zerstört, mehr als 50 Prozent des medizinischen Personals haben das Land verlassen.

Konkret stellt das Auswärtige Amt zum Beispiel Geld für Projekte der Organisation Arche noVa bereit, die sich um besonders vulnerable Menschen kümmert.
Konkret stellt das Auswärtige Amt zum Beispiel Geld für Projekte der Organisation Arche noVa bereit, die sich um besonders vulnerable Menschen kümmert.© arche noVa

Deutschland hat 2022 bereits 22,5 Millionen Euro in den UN-Hilfsfonds für grenzüberschreitende humanitäre Hilfe in Syrien eingezahlt. Dadurch können vor allem lokale syrische Nichtregierungsorganisationen schnell und flexibel mit Mitteln ausgestattet werden, um das Überleben der syrischen Bevölkerung zu sichern.

Deutschland steht an der Seite der Menschen in Syrien

Deutschland zählt bei der Versorgung der notleidenden Menschen in Syrien und den Nachbarländern zu den führenden Geberstaaten.

Konkret stellt das Auswärtige Amt zum Beispiel Geld für Projekte der Organisation Arche noVa bereit, die sich um besonders vulnerable Menschen kümmert. Auch in Idlib ist Arche noVa aktiv. Dort wird mit der Verteilung von Saatgut und dem Bau von traditionellen Bäckereien dabei geholfen, die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln aus eigener Kraft zu bewerkstelligen. Auch der Bau von geschlechtergerechten und sicheren Latrinen und Notunterkünften sowie die Bereitstellung von Brennstoffen und Winterkleidung für Kinder sorgen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Solarbetriebene Beleuchtung macht Zugangswege sicherer. Insbesondere Frauen, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Kinder erhalten mehr Schutz als zuvor. Das Auswärtige Amt hat für die Projekte von Arche noVa seit 2019 rund 10,2 Millionen Euro bereitgestellt.

Humanitäre Hilfe kann jedoch nur die Folgen, nicht die Ursachen des Syrien-Konflikts angehen. Deutschland unterstützt deshalb weiter die Bemühungen des UN-Sondergesandten Pedersen um einen politischen Prozess zur Lösung des Konflikts.

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