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Humanitäre Hilfe für die Menschen in Syrien: dringend benötigt, nicht einfach zu liefern

Verteilung von Lebensmitteln durch das World Food Programme an der Al Joud Moschee in Syrien

Verteilung von Lebensmitteln durch das World Food Programme an der Al Joud Moschee in Syrien, © WFP / Ghazwan Jabasini

12.05.2023 - Artikel

In kaum einem Land der Welt ist es so schwierig, dringend benötigte humanitäre Hilfe an Menschen in Not zu liefern, wie in Syrien. Deutschland setzt sich dafür ein, alle zu erreichen, die Hilfe benötigen. Was sind die Herausforderungen?

Seit mehr als einem Jahrzehnt leiden die Menschen in Syrien unter dem Konflikt. Die Bilanz ist verheerend: Über 300.000 Menschen sind gestorben, mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung musste ihre Heimat verlassen. Die Erdbeben vom Februar haben die Not vieler Syrerinnen und Syrer noch vergrößert, über 6.000 Menschen haben aufgrund der Beben ihr Leben verloren. Laut den Vereinten Nationen benötigen über 15 Millionen Menschen im Land humanitäre Hilfe. Das ist mehr als die Bevölkerung der 15 größten Städte in Deutschland. Die Bundesregierung unterstützt die Menschen in Syrien und in den von der Krise betroffenen Nachbarländern seit Jahren. Nach dem Erdbeben hat die Bundesregierung zusätzliche Hilfe in Höhe von 238 Millionen Euro für die betroffenen Menschen in der Türkei und in Syrien zugesagt.

Es bleibt jedoch eine Herausforderung, humanitäre Hilfe an alle bedürftigen Menschen in Syrien zu liefern. Warum?

Humanitäre Hilfe mit Heraus­­forderungen

Mitarbeiterin des World Food Programme spricht mit einer syrischen Mutter, die Lebensmittelhilfe für sich und ihre sieben Kinder abholt
Mitarbeiterin des World Food Programme spricht mit einer syrischen Mutter, die Lebensmittelhilfe für sich und ihre sieben Kinder abholt© WFP / Hussam Al Saleh

Der seit 2011 herrschende Konflikt hat das Land in Gebiete unterteilt, die von verschiedenen Gruppen kontrolliert werden, darunter das Assad-Regime, oppositionelle Gruppen, Rebellen und kurdische Kräfte. Fast sieben Millionen Menschen im ganzen Land gelten als Binnenvertriebene. Der Transport von Hilfsgütern über die Konfliktlinien innerhalb Syriens hinweg ist nur in wenigen Fällen möglich. Deutschland setzt sich dafür ein, dass alle Möglichkeiten genutzt werden, um hilfsbedürftige Menschen zu erreichen, unabhängig davon in welchem Gebiet sie sich aufhalten. Dazu gehört auch die dauerhafte Öffnung wichtiger Grenzübergänge. Besonders wichtig ist die Hilfe aus der Türkei nach Nordsyrien. Diese grenz­überschreitende Versorgung ist essenziell für die vier Millionen Menschen im Nordwesten des Landes. Allein das Welternährungs­programm der Vereinten Nationen (WFP) erreicht dort monatlich bis zu 1,4 Millionen. Menschen. Deutschland war im vergangenen Jahr der größte Geber für das WFP in Syrien.

Humanitäres Koordinierungs­­treffen in Berlin

Essensversorgung für die Erdbebenopfer in Syrien (Frühjahr 2023)
Essensversorgung für die Erdbebenopfer in Syrien (Frühjahr 2023)© WFP / Hussam Al Saleh

Diese Woche richtet das Auswärtige Amt gemeinsam mit der EU Kommission ein Koordinierungstreffen in Berlin aus. Im Mittelpunkt steht dabei zum Beispiel die Frage, wie die hilfsbedürftigen Menschen im gesamten Land – daher spricht man auch von einem “whole of Syria”-Ansatz noch besser humanitär versorgt werden können. Das Koordinierungstreffen dient auch der Vorbereitung der siebten Geberkonferenz zur Unterstützung der Zukunft Syriens und der Region, die am 14. und 15. Juni in Brüssel stattfinden wird. Dort wird der Schwerpunkt auch auf dem UN-gestützten, politischen Prozess und der Lage in den von der syrischen Flüchtlingskrise besonders betroffenen Nachbarstaaten Türkei, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten liegen.

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