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Sudan und Deutschland: Bilaterale Beziehungen

12.09.2023 - Artikel

Die deutsche Botschaft Khartum ist seit dem 15. April 2023 bis auf Weiteres geschlossen. Die Zuständigkeit für Visumsanträge wurde der Botschaft Kairo übertragen.

Deutschland, das Sudan als erstes Land nach der Unabhängigkeit 1956 anerkannte, wird in Sudan großes Vertrauen entgegengebracht. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschir im April 2019 engagierte sich Deutschland früh, um den demokratischen Wandel in Sudan zu unterstützen. So reisten u.a. der damalige Außenminister Maas und Bundespräsident Steinmeier nach Bildung der zivilen Übergangsregierung im September 2019 nach Sudan. Die im Juni 2020 von Deutschland ausgerichtete Sudan Partnerschaftskonferenz zur politischen und finanziellen Unterstützung der Transition mobilisierte Mittel i.H.v. 1,8 Mrd. USD. Deutschland beteiligte sich am Entschuldungsprozess im Rahmen des Pariser Clubs und nahm die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Sudan wieder auf.

Als Reaktion auf den Militärputsch vom 25. Oktober 2021 pausiert die Bundesregierung ihre Unterstützung für die seither amtierende sudanesische Regierung im Rahmen bilateraler Zusammenarbeit und auf multilateraler Ebene. Gleichzeitig setzt Deutschland seine Unterstützung für die sudanesische Bevölkerung fort. 2022 stellte Deutschland zusätzlich zu direkten Zuwendungen an das System der Vereinten Nationen und die Europäische Union, humanitäre Hilfe in Höhe von 61,3 Mio. EUR für Sudan bereit. Auch seit Beginn der Kampfhandlungen im April 2023 werden Projekte der Entwicklungszusammenarbeit, die der Unterstützung der Bevölkerung dienen - sofern die Sicherheitslage es erlaubt - weiter umgesetzt.

Während der Mitgliedschaft im VN-Sicherheitsrat 2019/20 hat Deutschland daran mitgewirkt, die politische Mission UNITAMS (United Nations Integrated Transition Assistance Mission in Sudan) ins Leben zu rufen. Seit Januar 2021 begleitet UNITAMS den Friedensprozess und demokratischen Wandel in Sudan. Zuletzt wurde das Mandat bis Dezember 2023 verlängert. Deutschland unterstützt UNITAMS finanziell und personell.

Seit Ausbruch der Kampfhandlungen im April 2023 pausieren kulturelle Beziehungen, das Goethe Institut ist geschlossen.

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