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Deutschland und Simbabwe: bilaterale Beziehungen
Mit den staatlich angeordneten Farmenteignungen ab 2000 und der politisch motivierten Gewalt während der Wahlen 2002 und 2008 nahm das Verhältnis zwischen Deutschland und Simbabwe Schaden. Seit dem Machtwechsel im November 2017 und den Wahlen im Juli 2018 zeigte die simbabwische Regierung vermehrt Interesse an einer Verbesserung der bilateralen Beziehungen im Rahmen eines verkündeten internationalen Re-Engagements. Notwendige politischen Reformen wurden jedoch nur teilweise umgesetzt, es kam zur gewaltsamen Niederschlagung von Protesten. EU-Sanktionen gelten, neben einem Waffenembargo, vollumfänglich derzeit nur noch gegen Zimbabwe Defense Industries.
Simbabwe befindet sich in einer wirtschaftlichen und sozialen Krise. Ausländische Investoren werden durch fehlende Rechtssicherheit, ungenügenden Eigentumsschutz, Wasser-, Strom- und Bargeldmangel abgeschreckt. Bei seiner Amtseinführung kündigte Präsident Mnangagwa Wirtschaftsreformen, Haushaltsdisziplin und Korruptionsbekämpfung an. An der Umsetzung fehlt es, Korruption ist weit verbreitet. Ein bilaterales Investitionsschutzabkommen ist seit 2000 in Kraft, seine Durchsetzung bleibt schwierig. Seit 1990 besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen.
Die Entwicklungszusammenarbeit mit Simbabwe wurde 2002 wegen der politischen Entwicklung ausgesetzt. Aktuell werden nur Maßnahmen zur unmittelbaren Verbesserung der Lebensgrundlage der Bevölkerung und zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf lokaler Ebene unterstützt. Deutschland engagiert sich inbesondere bei Ernährungssicherung, Dürreschutz und Wasserversorgung.
Seit 1998 besteht ein Kulturabkommen. Der Schwerpunkt der deutschen kulturellen Tätigkeit liegt im Bildungssektor und im kulturellen Austausch. An der germanistischen Fakultät der University of Zimbabwe wird Deutsch als Nebenfach unterrichtet. Ein Goethe-Zentrum bietet Sprachkurse und kulturelle Veranstaltungen an. Harare und München sowie Kerpen und Masvingo sind Partnerstädte.
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