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Deutschland und Norwegen: Bilaterale Beziehungen

12.09.2023 - Artikel

Das deutsch-norwegische Verhältnis ist sehr eng und freundschaftlich. Die traditionell sehr guten Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland erfuhren durch die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs eine tiefe Zäsur. Eine zentrale Rolle im Aussöhnungsprozess nach dem Krieg spielte Willy Brandt, der die Jahre 1933 bis 1940 als Emigrant in Norwegen verbracht hatte.

Heute sind die bilateralen politischen Beziehungen hervorragend. Für Deutschland ist Norwegen ein wichtiger Partner als größter Energielieferant und bei der Umsetzung der Energiewende sowie bei einer Vielzahl internationaler Fragestellungen (z.B. Unterstützung der Ukraine). Wichtiges Dokument für die Gestaltung der bilateralen Beziehungen bleibt für die norwegische Regierung ihre Deutschlandstrategie, die derzeit aktualisiert wird. Norwegen sieht Deutschland als wichtigsten Partner in Europa und Schlüsselland im Verhältnis zur EU. Ziel – neben dem Ausbau der zwischengesellschaftlichen Verbindungen – ist verstärkte Zusammenarbeit mit Deutschland, um „multilaterale Institutionen, internationale Verhaltensregeln und einen möglichst freien Welthandel zu verteidigen“.

Deutschland war 2022 mit einem Importwert von über 11 Milliarden Euro Norwegens drittwichtigstes Lieferland nach China und Schweden. Den größten Anteil an den Einfuhren aus Deutschland hatten 2022 Kraftfahrzeuge (36% aller importierten KfZ), Maschinen sowie chemische und pharmazeutische Produkte. Deutschland war 2022 mit einem Wert von rd. 68 Milliarden Euro Norwegens größter Exportpartner und wichtigster Erdgasabnehmer (rund 58 Mrd. Euro). Norwegen ist traditionell ein sehr beliebtes Reiseziel für deutsche Reisende. Sie stellen neben Schweden die größte Gruppe ausländischer Touristinnen und Touristen in Norwegen. Nach der durch Pandemierestriktionen deutlich zurückgegangenen Reiseaktivität in den Vorjahren, konnten 2022 schon wieder etwas über 2,2 Millionen Übernachtungen deutscher Gäste in Norwegen gezählt werden.

Die im Jahr 2000 gegründete norwegisch-deutsche Willy-Brandt-Stiftung vergibt seit 2000 jährlich den Willy-Brandt-Preis für besondere Verdienste um die bilateralen Beziehungen. 2022 ging der Preis an Prof. Dr. Joachim Dorfmüller aus Deutschland und Helga Arntzen aus Norwegen.

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