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Deutschland und Eritrea: Bilaterale Beziehungen 

06.12.2022 - Artikel

Eritrea trennte sich nach 30 Jahren bewaffneten Kampfs 1993 als Folge eines Unabhängigkeitsreferendums von Äthiopien. Im selben Jahr nahm Deutschland bilaterale Beziehungen zu Eritrea auf.

Die anfangs demokratische Entwicklung wurde durch den äthiopisch-eritreischen Grenzkrieg (1998-2000) unterbrochen und nach dessen Ende nicht fortgeführt. In der Folge konnte das Potenzial für engere bilaterale Beziehungen durch politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Austausch nicht ausgeschöpft werden.

Nach der Friedensvereinbarung zwischen Eritrea und Äthiopien im Juli 2018 strebte die Bundesregierung an, die Beziehungen zu Eritrea im Rahmen des Möglichen zu intensivieren. Es kam u.a. zu Besuchen durch Regierungsvertreter und Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Die innenpolitische Lage in Eritrea sowie die Rolle eritreischer Streitkräfte im inneräthiopischen Tigray-Konflikt stellen aber deutliche Herausforderungen für die bilateralen Beziehungen dar.

Der wirtschaftliche Austausch ist gering, der Fokus liegt auf Handel und Tourismus. Die kulturellen Beziehungen werden u.a. durch gelegentliche Konzerte deutscher Künstler gepflegt. So hatte die Philharmonie Leipzig 2015 und 2016 Auftritte in Eritrea. Zentral für die Zusammenarbeit ist auch das Eritreisch-Deutsche Management- und Kulturzentrum in Asmara, das mit einer deutschen Bibliothek ausgestattet ist. Es wurde in den 1990er Jahren von den Bundesländern Baden-Württemberg, Bremen und Hessen für die zurückkehrende Diaspora erbaut. Heute leben etwa 70.000 eritreische Staatsangehörige in Deutschland.

Aufgrund der innenpolitischen Lage in Eritrea besteht keine bilaterale Entwicklungszusammenarbeit.  Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert allerdings im Rahmen von Sonderinitiativen ein Fischerei-Vorhaben in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Landwirtschaftsfonds (IFAD) und unterstützt deutsche Nichtregierungsorganisationen im medizinischen Bereich. Mit den karitativen Vereinen ArcheMed, Medcare, Pro Eritrea und Hammer Forum sind deutsche zivilgesellschaftliche Organisationen seit Jahren erfolgreich mit medizinischen Behandlungsteams vor Ort in Eritrea unterstützend tätig.

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