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Deutschland und Eritrea: Bilaterale Beziehungen

04.03.2024 - Artikel

Nach erfolgreichem Unabhängigkeitsreferendum im Jahr 1993 nahm Deutschland bilaterale Beziehungen zu Eritrea auf. Die anfangs demokratische Entwicklung wurde durch den äthiopisch-eritreischen Grenzkrieg (1998-2000) unterbrochen. Die im Algier-Abkommen (2000) vereinbarte Grenzanerkennung und Demarkierung wurde nicht umgesetzt. Das Potenzial für engere bilaterale Beziehungen zwischen Deutschland und Eritrea blieb unausgeschöpft.

Nach der Friedensvereinbarung zwischen Eritrea und Äthiopien im Juli 2018 strebte die Bundesregierung an, die Beziehungen zu Eritrea wieder zu intensivieren. Es kam u.a. zu Besuchen durch Regierungsvertreterinnen und -vertreter und Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Die innenpolitische Lage in Eritrea sowie die Rolle eritreischer Streitkräfte im inneräthiopischen Tigray-Konflikt stellen deutliche Herausforderungen für die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Eritrea dar.

Der wirtschaftliche Austausch zwischen Deutschland und Eritrea ist gering, der Fokus liegt auf Handel und Tourismus. Zurzeit besteht keine offizielle Zusammenarbeit in Bereichen Kultur und Zivilgesellschaft. Die private Eritreisch-Deutsche Gesellschaft hält Deutschkurse im Eritreisch-Deutschen Zentrum in Asmara ab, das mit einer deutschen Bibliothek ausgestattet ist. Es wurde in den 1990er Jahren von den Bundesländern Baden-Württemberg, Bremen und Hessen für die zurückkehrende Diaspora erbaut. Heute leben etwa 70.000 eritreische Staatsangehörige in Deutschland.

Aufgrund der innenpolitischen Lage in Eritrea besteht keine bilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert allerdings im Rahmen von Sonderinitiativen derzeit noch ein Fischerei-Vorhaben in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Landwirtschaftsfonds (IFAD). Mit den karitativen Vereinen Hammer Forum, ArcheMed u.a. sind deutsche zivilgesellschaftliche Organisationen seit Jahren erfolgreich mit medizinischen Behandlungsteams vor Ort tätig. Auch im Bereich erneuerbare Energiequellen und der „blue economy“ werden derzeit mit Hilfe der African Development Bank neue Impulse gesetzt.

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