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Tuberkulose

05.09.2025 - Artikel

Tuberkulose (TB) ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, die vor allem die Lunge betrifft. Sie wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Unbehandelt kann sie lebensbedrohlich sein. Mit rechtzeitiger Diagnose und Therapie ist sie heilbar.

Erreger

Mycobacterium tuberculosis
Mycobacterium tuberculosis © IMAGE POINT FR
Wichtigster Erreger der Tuberkulose ist Mycobacterium tuberculosis. Seltener sind Mycobacterium bovis oder Mycobacterium africanum. Die Bakterien werden beim Husten, Niesen oder Sprechen durch feinste Tröpfchen (Aerosole) in die Luft abgegeben und können von anderen Personen eingeatmet werden. Eine Übertragung über Gegenstände kommt praktisch nicht vor.

Erkrankung

Die Tuberkulose verläuft unterschiedlich und hängt von der Widerstandskraft des Immunsystems der Infizierten ab.

Latente Tuberkulose:
Bei dieser Form infizieren Menschen sich, erkranken aber nicht sofort. Die Bakterien bleiben im Körper inaktiv. Das bedeutet, dass sie keine Krankheitssymptome verursachen. Allerdings kann die Infektion Monate bis Jahre später in die aktive Form übergehen.

Aktive Tuberkulose:

  • Häufigste Form: Lungentuberkulose
    Symptome: anhaltender Husten (über 3 Wochen), Husten mit Auswurf oder Blut, Brustschmerzen, Abgeschlagenheit, Nachtschweiß, Fieber, Gewichtsverlust.
  • Seltener: Befall anderer Organe (z. B. Lymphknoten, Knochen, Nieren, Gehirn).

Unbehandelt kann die Krankheit tödlich verlaufen.

Verbreitung

Tuberkulose ist weltweit verbreitet. Hohe Erkrankungsraten bestehen in Afrika, Asien und Osteuropa. In Deutschland werden jährlich etwa 4.000–5.000 Fälle gemeldet. Besonders gefährdet sind die folgenden Personen:

  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z. B. HIV-Infizierte)
  • Menschen in engen Lebensverhältnissen (Wohnungslose, Flüchtlingsunterkünfte, Gefängnisse)
  • Personen mit engem Kontakt zu Erkrankten

Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung
  • Röntgenaufnahme des Brustkorbs
  • Direkter Nachweis der Bakterien unterm Mikroskop im Auswurf oder anderen Körpersekreten
  • Anzüchtung der Bakterien in einer Kultur
  • molekularbiologische Tests (PCR)
  • Tuberkulin-Hauttest
  • Blutuntersuchung mit dem Interferon-Gamma-Test (IGRA) bei Verdacht auf latente Infektion

Therapie

Tuberkulose wird mit einer Kombination mehrerer Antibiotika über mindestens sechs Monate behandelt, um Resistenzen zu vermeiden. Die Standardtherapie bei empfindlichen Erregern ist wie folgt:

  • Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid, Ethambutol (Anfangsphase über 2 Monate)
  • anschließend Isoniazid und Rifampicin (Fortführungsphase über 4 Monate)

Im Fall einer Infektion mit Erregern, die auf einzelne Antibiotika nicht mehr reagieren (MDR-TB), sind längere und umfangreichere Therapien erforderlich.

Prävention

Folgende präventive Maßnahmen sind von besonderer Bedeutung:

  • Früherkennung und Behandlung von Erkrankten und engen Kontaktpersonen
  • Atemschutz und Hygienemaßnahmen im Umgang mit infektiösen Erkrankten
  • Impfung: Der BCG-Impfstoff schützt teilweise vor schweren TB-Verläufen im Kindesalter, wird in Deutschland jedoch wegen begrenzter Wirksamkeit und Nebenwirkungen nicht mehr allgemein empfohlen.

Referenzen

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