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HIV-Infektionen
HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) ist ein Virus, das das Immunsystem schwächt. Ohne Behandlung kann es zur Immunschwächekrankheit AIDS führen. Eine frühzeitige Diagnose und moderne Medikamente ermöglichen heute ein weitgehend normales Leben. Schutzmaßnahmen verhindern eine Ansteckung.
Erreger
- Blut
- Sperma
- Vaginalsekret
- Rektalsekret
- Muttermilch
Erkrankung
HIV-Infektionen verlaufen in mehreren Stadien:
Anfangsphase - Akute Phase
2–6 Wochen nach Ansteckung treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung auf.
Wartephase - Latenzphase
Diese Phase verläuft oft über Jahre ohne Beschwerden. Das Virus vermehrt sich im Körper und schwächt das Immunsystem.
Vollbild der Erkrankung - AIDS-Stadium
Ohne Therapie kommt es zu schwerer Immunschwäche. Typisch sind lebensbedrohliche Infektionen (z. B. Lungenentzündung, Tuberkulose, Pilzinfektionen) oder Tumorerkrankungen (z. B. Kaposi-Sarkom).
Verbreitung
HIV ist weltweit verbreitet. Besonders betroffen sind Regionen in Subsahara-Afrika, Asien und Osteuropa. In Deutschland leben etwa 96.000 Menschen mit HIV. Weltweit sind ungefähr 40 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Ansteckungen erfolgen vor allem durch:
- ungeschützten Geschlechtsverkehr
- gemeinsame Nutzung von Spritzen (Drogenkonsum)
- Übertragung von Mutter auf Kind während Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit (ohne Behandlung).
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch Nachweis von HIV-spezifischen Antikörpern und Virusbestandteilen im Blut:
- HIV-Suchtest (ELISA, Labortest oder Schnelltest)
- Bestätigungstest (Western Blot oder Immunoblot)
- Viruslastmessung (PCR) zur Verlaufskontrolle
Therapie
Eine Heilung gibt es derzeit nicht. Die Behandlung erfolgt mit einer antiretroviralen Therapie (ART), d.h. einer Kombination aus mehreren Medikamenten, die die Virusvermehrung dauerhaft unterdrücken. Bei konsequenter Einnahme bleibt das Immunsystem stabil, die Lebenserwartung nahezu normal. Bei nicht nachweisbarer Viruslast ist HIV sexuell nicht übertragbar.
Prävention
- Safer Sex: Verwendung von Kondomen und Schutzfolien
- Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP): Medikamente zum Schutz vor Ansteckung bei Risikogruppen
- Post-Expositions-Prophylaxe (PEP): Notfallmedikation innerhalb von 48 Stunden nach möglichem Risikokontakt
- Keine gemeinsame Nutzung von Spritzen
- Schwangere mit HIV erhalten Medikamente, um die Übertragung auf das Kind zu verhindern
- Eine Impfung ist bisher nicht verfügbar