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HIV-Infektionen

21.10.2025 - Artikel

HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) ist ein Virus, das das Immunsystem schwächt. Ohne Behandlung kann es zur Immunschwächekrankheit AIDS führen. Eine frühzeitige Diagnose und moderne Medikamente ermöglichen heute ein weitgehend normales Leben. Schutzmaßnahmen verhindern eine Ansteckung.

Erreger

HIV-infizierte T-Zelle
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer menschlichen H9-T-Zelle (blau/grün), die mit HIV-Viruspartikeln (gelb) infiziert ist. © IMAGE POINT FR
HIV wird durch das Humane Immundefizienz-Virus (HIV-1 und seltener HIV-2) verursacht. Es gehört zur Familie der Retroviren und befällt vor allem Zellen des Immunsystems (CD4-T-Helferzellen). Das Virus wird nicht durch Alltagskontakte, sondern durch bestimmte Körperflüssigkeiten übertragen:

  • Blut
  • Sperma
  • Vaginalsekret
  • Rektalsekret
  • Muttermilch

Erkrankung

HIV-Infektionen verlaufen in mehreren Stadien:

Anfangsphase - Akute Phase
2–6 Wochen nach Ansteckung treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung auf.

Wartephase - Latenzphase
Diese Phase verläuft oft über Jahre ohne Beschwerden. Das Virus vermehrt sich im Körper und schwächt das Immunsystem.

Vollbild der Erkrankung - AIDS-Stadium
Ohne Therapie kommt es zu schwerer Immunschwäche. Typisch sind lebensbedrohliche Infektionen (z. B. Lungenentzündung, Tuberkulose, Pilzinfektionen) oder Tumorerkrankungen (z. B. Kaposi-Sarkom).

Verbreitung

HIV ist weltweit verbreitet. Besonders betroffen sind Regionen in Subsahara-Afrika, Asien und Osteuropa. In Deutschland leben etwa 96.000 Menschen mit HIV. Weltweit sind ungefähr 40 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Ansteckungen erfolgen vor allem durch:

  • ungeschützten Geschlechtsverkehr
  • gemeinsame Nutzung von Spritzen (Drogenkonsum)
  • Übertragung von Mutter auf Kind während Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit (ohne Behandlung).

Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch Nachweis von HIV-spezifischen Antikörpern und Virusbestandteilen im Blut:

  • HIV-Suchtest (ELISA, Labortest oder Schnelltest)
  • Bestätigungstest (Western Blot oder Immunoblot)
  • Viruslastmessung (PCR) zur Verlaufskontrolle

Therapie

Eine Heilung gibt es derzeit nicht. Die Behandlung erfolgt mit einer antiretroviralen Therapie (ART), d.h. einer Kombination aus mehreren Medikamenten, die die Virusvermehrung dauerhaft unterdrücken. Bei konsequenter Einnahme bleibt das Immunsystem stabil, die Lebenserwartung nahezu normal. Bei nicht nachweisbarer Viruslast ist HIV sexuell nicht übertragbar.

Prävention

  • Safer Sex: Verwendung von Kondomen und Schutzfolien
  • Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP): Medikamente zum Schutz vor Ansteckung bei Risikogruppen
  • Post-Expositions-Prophylaxe (PEP): Notfallmedikation innerhalb von 48 Stunden nach möglichem Risikokontakt
  • Keine gemeinsame Nutzung von Spritzen
  • Schwangere mit HIV erhalten Medikamente, um die Übertragung auf das Kind zu verhindern
  • Eine Impfung ist bisher nicht verfügbar

Referenzen

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