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Gemeinsame Deutsch-Französische Erklärung zur Wissenschaftsfreiheit

18.03.2019 - Pressemitteilung

Heute haben die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, und die Botschafterin Frankreichs in Deutschland, Anne-Marie Descôtes, eine gemeinsame Erklärung zur Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit abgegeben. Deutschland und Frankreich kooperieren eng bei der Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit und haben dazu die Programme Philipp-Schwartz-Initiative und das französische Pendant PAUSE aufgesetzt. Diese Initiativen unterstützen gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Stipendienleistungen.

Die Erklärung wurde im Rahmen der von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gemeinsam mit den anderen Allianz-Organisationen durchgeführten Konferenz zur Freiheit in der Wissenschaft in Berlin verlesen. Sie lautet wie folgt:

In vielen Teilen der Welt sind Wissenschaftler Herausforderungen, Zwängen und Einschränkungen ausgesetzt. Die Freiheit der Wissenschaft gerät unter Druck. Wir erleben, wie die Freiheit der Forschung beschnitten wird, Wissenschaftler Beschäftigungsverbote erhalten oder gezwungen sind, ihr Zuhause, ihren Arbeitsplatz oder gar ihr Heimatland zu verlassen. In den vergangenen Jahren sind viele gefährdete Forscher in Länder ausgereist, in denen sie leben und arbeiten können oder zumindest vorübergehend Zuflucht gefunden haben.

Dazu gehören Frankreich und Deutschland. Unsere beiden europäischen Nationen glauben fest daran, dass die Redefreiheit und die Freiheit der Wissenschaft gewahrt bleiben müssen. Deutschland und Frankreich haben Programme zur Unterstützung gefährdeter Akademiker ins Leben gerufen: Die Philipp Schwartz-Initiative (PSI) und das Nationale Nothilfeprogramm für Wissenschaftler im Exil (Programme national d’aide à l’Accueil en Urgence de Scientifiques en Exil, PAUSE). Beide Programme sind bei renommierten Organisationen akademischer Kompetenz angesiedelt – der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Collège de France.

Gemeinsam mit unseren Partnern und Unterstützern beiderseits des Atlantiks halten wir es für wichtig, unsere Bemühungen um die Aufrechterhaltung der Freiheit der Wissenschaft in einer Welt, die der Zivilgesellschaft immer weniger Raum lässt, auszuweiten. Zu diesem Zweck bekennen wir uns dazu, andere Organisationen der Forschung und Forschungsförderung an den Erfahrungen, die wir mit PSI und PAUSE gemacht haben, teilhaben zu lassen, denn die Freiheit der Wissenschaft ist die Voraussetzung für offene und freie Gesellschaften weltweit. Wir rufen die Europäische Union auf, diese Bemühungen weiter zu unterstützen.

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