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Außenminister Wadephul vor seiner Abreise nach Indien

01.09.2025 - Pressemitteilung

Vor seiner Abreise nach Indien erklärte Außenminister Johann Wadephul heute (01.09.):

25 Jahre Strategische Partnerschaft, 50 Jahre Wissenschaftskooperation und fast 60 Jahre Kulturabkommen – für Deutschland ist Indien ein in jeglicher Hinsicht strategischer Partner im Indopazifik und zentral im System globaler Partnerschaften. Wir wollen unsere Beziehungen in der gesamten Bandbreite weiter vertiefen und insbesondere dort stärken, wo das Potenzial noch schlummert. Dies ist im gegenseitigen Interesse unser beider Länder.

Indien ist aufstrebende Wirtschaftsmacht mit rasantem Wachstum und schon heute ein global zukunftsträchtiger Technologie-Hub. Das Land bietet deutschen Unternehmen große Chancen mit Blick auf Innovation, Handel und Diversifizierung von Lieferketten. Indien ist für uns einer der zentralen Partner weltweit, um uns wirtschaftsstrategisch breiter und sicherer aufzustellen. Im Herzen Indiens, in Bangalore, möchte ich genau diesen Puls erfühlen, der Indiens Innovationsstärke so schlagkräftig macht, und dabei noch stärkere Kooperationsmöglichkeiten ausloten. Um unsere Wirtschaftsbeziehungen auf die nächste Stufe zu heben, sollten wir das geplante Freihandelsabkommen zwischen Indien und der EU nun so schnell wie möglich abschließen – Deutschland setzt sich hierfür ein.

Wirtschaftsbeziehungen können nur wachsen, wenn es Menschen gibt, die dazu konkret beitragen. Eines der zentralen Themen meiner Gespräche in Delhi wird die Fachkräftegewinnung sein. Inderinnen und Inder bilden die größte Gruppe ausländischer Studierender in Deutschland und sind als vielgefragte Fachkräfte eine unentbehrliche Stütze für unsere Wirtschaft. Dieses „perfect Match“ wollen wir ausbauen und dafür auch die nötigen Strukturen stärken – von schneller Visa-Erteilung bis hin zu passender Sprachausbildung.

Auch ein Ausbau der Sicherheits-, Verteidigungs- und Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Indien ist im wechselseitigen Interesse. Denn die Sicherheit im Indopazifik und in Europa sind eng miteinander verbunden. Dabei blicken Europa und Indien ähnlich auf die regelbasierte internationale Ordnung, die wir als Demokratien und damit natürliche Partner bewahren wollen und die vor massiven geopolitischen Herausforderungen steht. Der fortgesetzte Austausch zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der für die Sicherheit Europas die größte Bedrohung ist, ist zentral. Auch Chinas zunehmend aggressiveres Auftreten im Indopazifik wird Thema der Gespräche sein.

Dass Indiens Stimme weit über die strategisch wichtige Indopazifik-Region hinaus Gehör findet und Indien eine maßgebliche Rolle bei der Gestaltung der internationalen Ordnung unseres Jahrhunderts spielt, zeigen schon die schieren Zahlen: Mehr als 1,4 Milliarden Menschen leben im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Dieses gute Sechstel der Weltbevölkerung steht gemeinsam mit uns vor den drängendsten Aufgaben unserer Zeit.

Deutschland und Indien haben sich zum Ziel gesetzt, die wechselseitigen Beziehungen auszubauen und zu stärken. Es geht dabei um eine Partnerschaft, die auf wechselseitigem Vertrauen und Verlässlichkeit basiert.

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