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Außenministerin Baerbock anlässlich ihrer Ankunft in New York zur Teilnahme an der Generaldebatte der 79. UN-Generalversammlung
Bei ihrer Ankunft in New York zur Teilnahme an der Generaldebatte der 79. UN-Generalversammlung erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (23.09.2024):
In diesen Tagen blickt die Welt auf New York: ein Ort, der wie kein zweiter für viele weltweit Hoffnung auf eine bessere Zukunft bedeutet. Ein Ort, dessen Menschen für die Kraft stehen, auch in den dunkelsten Momenten nicht aufzugeben, sich immer wieder neu zu erfinden. Der Ort, an dem die wichtigste Institution für unser internationales Miteinander ihren Sitz hat – die Vereinten Nationen.
Sie wurden vor fast 80 Jahren von Frauen und Männern gegründet, die dem Grauen des Zweiten Weltkriegs die Kraft unseres gemeinsamen Menschseins entgegensetzten. Heute ist es an uns zu schützen, was uns beschützen soll: die Regeln des Völkerrechts, auf die die Welt sich geeinigt hat.
Wenn die Welt in New York zusammenkommt, ringen wir um jeden noch so kleinen Fortschritt: wie wir die Ukrainerinnen und Ukrainer unterstützen können, sich vor Putins Terror zu schützen, damit sie ihren Weg zu einem gerechten Frieden gehen können. Wie im Nahen Osten eine weitere gefährliche Eskalation abgewandt werden kann. Wie endlich Medikamente und Nahrung zu den notleidenden Menschen im Sudan kommen. Wie wir die Stimmen von Mädchen und Frauen in Afghanistan vor dem Verstummen bewahren. Und wie die Folgen von Klimawandel, Armut und Gesundheitsrisiken gerade für die Schwächsten der Welt gelindert werden.
Es ist klar: Für eine friedlichere und nachhaltigere Welt müssen die UN fit für die Zukunft werden. Auch deshalb hat sich Deutschland gemeinsam mit Namibia so intensiv für den gerade verabschiedeten Zukunftspakt eingesetzt. Damit ist der Startschuss gegeben, die UN gerechter, inklusiver und handlungsfähiger zu machen.
Dabei ist aber auch klar: Es wird nicht reichen, Werkzeuge aufzupolieren. Wir müssen sie nachbessern und feilen, und den Instrumentenkasten an einigen Stellen neu ausstatten. Dafür übernimmt Deutschland Verantwortung: indem wir mit unseren Partnern daran arbeiten, das Römische Statut weiterzuentwickeln – damit diejenigen, die schwerste Völkerrechtsverstöße begehen, zur Verantwortung gezogen werden können. Indem wir uns mit unseren Partnern für die Reform des Sicherheitsrats einsetzen – denn erst mit gebührender Stimme und Gewicht auch aus Afrika, Asien und Lateinamerika repräsentiert das höchste UN-Gremium die Welt von heute.
Indem wir für den Sicherheitsrat 2027/2028 kandidieren. Denn wir glauben daran, dass die Vereinten Nationen auch in Zukunft die Kraft aufbringen können, sich immer wieder neu zu erfinden, um die Herausforderungen der Welt gemeinsam anzugehen. Dazu aktiv beizutragen, ist das Versprechen Deutschlands.