Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Erklärungen des Auswärtigen Amts in der Regierungs­­­pressekonferenz vom 01.07.2022

01.07.2022 - Artikel

Interviewäußerungen des ukrainischen Botschafters Melnyk

FRAGE: Indirekt noch einmal zur Ukraine: Hat das Auswärtige Amt irgendwelche Rückschlüsse gezogen, was eine bemerkenswerte Äußerung des ukrainischen Botschafters Melnyk zu einer Bewertung des Nationalistenführers Stepan Bandera angeht? Das ist heute den Nachrichten zu entnehmen gewesen. Der hat in einem längeren Gespräch mit der Sendereihe „Jung & Naiv“ quasi die Holocaustbeteiligung ‑ jetzt im Allgemeinen formuliert ‑ bestritten und, wenn man so will, Bandera reingewaschen. Es gab schon Richtigstellungen aus Kiew. Es gab auch Fragen aus Polen. Gibt es irgendwelche Reaktionen in Ihrem Hause, sei es auch ein Up- oder Downgrading der Glaubwürdigkeit von Herrn Melnyk?

WAGNER: Gradings sind sozusagen nicht meine Rolle. Aber wir haben die Äußerungen von Botschafter Melnyk natürlich zur Kenntnis genommen. Sie haben ja selbst schon gesagt, dass es dazu auch eine Kommunikation des Außenministeriums der Ukraine gab, die klargestellt hat, dass es sich um die persönliche Meinung des Botschafters handelt, nicht die sozusagen offizielle Position der Ukraine.

ZUSATZFRAGE: An Ihrem Umgang mit Herrn Melnyk, der ja ein vehementer sein dürfte, ändert das nichts, also an der Einschätzung dieser schillernden Botschafterpersönlichkeit?

WAGNER: Dem, was ich eben gesagt habe, habe ich nichts hinzuzufügen. Ich habe das, was Herr Melnyk da sozusagen in persönlicher Kapazität gesagt hat, nicht zu kommentieren.

Schlagworte

nach oben