Die Enthüllungen über die Vorgänge innerhalb der Schwedischen Akademie sind beschämend. Sie zeigen, wie wichtig es ist, nicht zu schweigen, sondern Missstände deutlich zu benennen. Ich habe größten Respekt vor den vielen betroffenen Frauen, die den Mut hatten, die Übergriffe anzusprechen und sie öffentlich zu machen.

Eine Institution wie der Literaturnobelpreis lebt von Anerkennung und Vertrauen, das nicht weiter beschädigt werden darf.

Die Entscheidung, den Literaturnobelpreis dieses Jahr nicht zu vergeben, ist deswegen ein wichtiges und richtiges Signal.

Den Preis auszusetzen kann jetzt nur ein erster Schritt sein, die Institution und die Abläufe so zu reformieren, dass solche Vorkommnisse künftig nicht mehr möglich sind.

Nur eine gründliche Aufarbeitung kann Schaden von der Idee des Literaturnobelpreises und von der Institution der Schwedischen Akademie abwenden.

Ich wünsche mir auch weiterhin einen Literaturnobelpreis, der der Kraft des Wortes weltweit Ausdruck verleiht.