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Staatsministerin Müntefering zur Eröffnung des Deutsch-Französischen Kulturinstituts (DFKI) in Palermo

14.06.2021 - Pressemitteilung

Staatsministerin Michelle Müntefering erklärte anlässlich der Eröffnung des Deutsch-Französischen Kulturinstituts (DFKI) in Palermo heute (14.06.):

Wir freuen uns über die Eröffnung des Deutsch-Französischen Kulturinstituts in Palermo. Sie ist ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung des Aachener Vertrags vom 22.01.2019. Wir schaffen eine gemeinsame kulturelle Plattform, intensivieren unsere Zusammenarbeit und übernehmen Verantwortung für Europa. Gerade das vergangene Jahr hat gezeigt, wie sehr wir Begegnungen brauchen und dass wir zusammen Herausforderungen besser meistern. In Kooperation auch mit unseren italienischen Partnern wird das Deutsch-Französische Kulturinstitut ein Vorreiter dabei sein, das kulturelle Zusammenwachsen Europas nach innen und außen weiter voranzubringen.

Der französische Staatssekretär für Tourismus und Frankophonie Jean-Baptiste Lemoyne erklärte:

Ich freue mich sehr, heute das erste deutsch-französische Kulturinstitut der Welt eröffnen zu dürfen: Das Künstlerhaus Atelier Panormos – la Bottega stellt den ersten Akt der Initiative Kultur-Ensemble dar. In sechs Monaten übernimmt Frankreich die EU-Ratspräsidentschaft; ein sehr starkes europäisches Signal wird heute in Palermo von drei Gründungsmitgliedern des politischen Europas gesetzt. Mit diesem Künstlerhaus wollen wir eine neue und zutiefst europäische Künstlergeneration begleiten. Das Atelier Panormos ist eine tragende Säule dieser neuen Grand Tour, die darauf abzielt, eine neue europäische Künstlermobilität zu fördern und damit mehr Kreativität und Offenheit gegenüber dem Anderen zu schaffen.

Der italienische Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten Benedetto della Vedova sagte:

Das Französische Kulturinstitut und das Goethe-Institut in Palermo fördern seit einem halben Jahrhundert die französische und die deutsche Sprache und Kultur in fruchtbarer Begegnung mit der italienischen Kultur in ihrer sizilianischen und palermitanischen Ausprägung, sodass man beide Institute geradezu als städtische Institutionen bezeichnen könnte. Sie unterstützen heute in voller Synergie mit ihrem Umfeld das Bestreben Palermos als Stadt der Inklusion und des Austauschs par excellence zu einem Zentrum für herausragendes kulturelles und künstlerisches Schaffen zu werden. Die bilateralen deutsch-französischen Beziehungen werden somit trilateral und beziehen Italien voll mit ein, um die Verbindungen zwischen unseren Ländern, unseren Ländern und Europa sowie unseren Ländern und dem Mittelmeerraum zu festigen.

Der Generalsekretär des Goethe Instituts Johannes Ebert sagte anlässlich der Eröffnung:

Die europäische Zusammenarbeit hat für das Goethe-Institut eine hohe Priorität. Es ist eine große Chance, diese innovative und intensive Form der europäischen Zusammenarbeit ganz konkret in der täglichen Arbeit zu erproben. Dass wir die erste Kooperation „Kultur Ensemble“ mit einem gemeinsamen Gebäude in Palermo beginnen, hat Symbolkraft: In Italien als EU-Gründungsland einerseits und in Sizilien andererseits, wo Europa schon immer mit anderen Kulturen zusammentrifft. Denn wenn Europa erfolgreich sein will, geht es gerade in heutigen Zeiten um inneren Zusammenhalt und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Welt. Beides verkörpert „Kultur Ensemble“. Besonders froh bin ich, dass unser deutsch-französisch-italienisches Residenzprogramm mit seinem Ateliercharakter sich so stark auf die künstlerische Zusammenarbeit fokussiert – denn Europa muss immer wieder neu imaginiert und reflektiert werden. Dafür sind die Künste unerlässlich.

Hintergrund:

Das DFKI in Palermo ist ein Meilenstein für die Umsetzung der im Aachener Vertrag von 2019 geplanten gemeinsamen Deutsch-Französischen Kulturinstitute.

In Anwesenheit von Staatsministerin Müntefering, und den politischen Staatssekretären Lemoyne (Frankreich) und Della Vedova (Italien) sowie Generalsekretär Ebert des Goethe Instituts startet heute (14. Juni 2021) das gemeinsame Vorhaben. Die Stadt Palermo stellt unter großem Engagement des dortigen Oberbürgermeisters Leoluca Orlando den auf dem Gelände der Kulturwerften mit einer sogenannten Bottega (zu Deutsch: Werkstatt) ein zusätzliches Gebäude zur Verfügung.

Die Bottega soll als zentraler Ort für das deutsch-französische Residenzprogramm unter Beteiligung von Künstlern und Künstlerinnen fungieren, die in Palermo tätig sind. Sie dient als Arbeitsraum und kann als Mehrzwecksaal für kleinere Veranstaltungen genutzt werden.

Die enge italienische Beteiligung an dem deutsch-französischen Projekt wird durch die beiden bekannten italienischen Kunsthistoriker und Kuratoren Chiara Parisi (Leiterin des Centre Pompidou Metz) und Andrea Lissoni (Künstlerischer Direktor des Hauses der Kunst in München) unterstrichen, die als Mentoren des Residenzprogrammes gewonnen werden konnten. Der trilaterale Aspekt wird betont auch durch die Zusammenarbeit des DFKI mit den Künstlerresidenzen Villa Massimo, die von Deutschland finanziert wird, und Villa Medici, die von Frankreich finanziert wird.

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