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Videobotschaft von Staatsministerin Michelle Müntefering zum Abschluss der hochrangigen Veranstaltung „Aufbau globaler und lokaler Synergien für Frauen, Frieden und Sicherheit: Die Führungsrolle von Frauen und das Netzwerk afrikanischer Frauen in Führungspositionen (AWLN)“ am Rande des Generation Equality Forums

01.07.2021 - Rede

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Exzellenzen,
meine Damen und Herren,

Frauen, Frieden, Sicherheit – Women, Peace and Security, kurz WPS – wie kann diese Agenda umgesetzt werden?

Sicherlich durch politisches Engagement, starke Führungsqualitäten und effiziente Netzwerke;

definitiv durch das Engagement der Zivilgesellschaft

und – vielleicht das Wichtigste von allem – durch starke Frauen, die die Glasdecke durchbrechen und Verantwortung auf gleichberechtigter Basis übernehmen.

Die gute Nachricht ist: Es gibt ein Netzwerk, das für alles steht, was nötig ist, um diese Ziele zu erreichen: das African Women Leaders Network – das Netzwerk afrikanischer Frauen in Führungspositionen.

Dieses Frauennetzwerk bringt Staaten, die Vereinten Nationen und die Zivilgesellschaft zusammen. Es ist das einzige Netzwerk, das derart enge Verbindungen sowohl zu den Vereinten Nationen als auch zur Afrikanischen Union unterhält.

Es verbindet Akteurinnen über viele Regionen hinweg und stärkt die Führungsrolle von Frauen in ganz Afrika.

Es ist ein starker Antriebsmotor für den Wandel, und zwar multilateral, regional und durch seine nationalen Verbände in vielen Ländern auf dem gesamten afrikanischen Kontinent.

Wenn es nicht bereits existieren würde, müsste man es jetzt erfinden.

Deutschland ist von Anfang an ein starker Befürworter des Netzwerks gewesen. Und ich kann Ihnen versichern: Wir werden es auch weiterhin politisch unterstützen.

Die multilaterale, bilaterale und die diversen lokalen Ebenen miteinander zu verbinden, ist ein wesentliches Ziel der deutschen WPS-Strategie. Und das macht AWLN zu einem so wichtigen Partner für uns.

Wir wollen Synergien schaffen, um die WPS-Agenda voranzutreiben.

In diesem Jahr wird unser Schwerpunkt auf der Umsetzung der WPS-Agenda in Krisenregionen und multilateralen Foren liegen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass weibliche Friedensstifter an Krisenprävention, Friedensprozessen und humanitärer Hilfe gleichberechtigt teilhaben.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die beiden Kernforderungen der Resolution 2467: Überlebende sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt zu unterstützen und die Verantwortlichen stärker zur Rechenschaft ziehen.

Wir wissen aber auch: Wir können nur dann glaubhaft zur uneingeschränkten Umsetzung der WPS-Agenda aufrufen, wenn wir selbst unseren Verpflichtungen gerecht werden.

Daher haben wir uns selbst in dem von uns Anfang des Jahres verabschiedeten Dritten Aktionsplan der Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesteckt.

Was wir erreichen wollen, ist ganz klar dies: Die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit muss ein Querschnittsthema im Zentrum unserer Außenpolitik sein.

Daher werden wir unsere Unterstützung für die WPS-Projekte fortsetzen. Allein in den letzten vier Jahren haben wir an die 700 Maßnahmen gefördert.

Wir werden die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit als Pflichtthema in unsere Diplomatenausbildung aufnehmen.

Und wir werden feste Ansprechpersonen für Frauen, Frieden und Sicherheit an unseren Auslandsvertretungen in fragilen Kontexten und an multilateralen Standorten benennen. Ihnen wird eine entscheidende Funktion bei der Umsetzung der WPS-Ziele vor Ort zukommen.

Und sie werden sich insbesondere mit den nationalen Verbänden der AWLN in Konfliktregionen vernetzen, um im globalen und lokalen Kontext und zwischen diesen Ebenen Brücken zu bauen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde,

bei der Umsetzung der WPS-Agenda geht es um Menschenrechte und politische Stabilität.

Eine Welt mit mehr Gleichberechtigung wird auch eine Welt sein, die sich durch größere Stabilität auszeichnet.

Wenn wir uns die vielen Krisen auf der ganzen Welt anschauen, wird klar, dass es höchste Zeit ist, zu handeln.

Daher möchte ich Ihnen allen für ihren unermüdlichen Einsatz danken – insbesondere den Mitarbeiterinnen von UN-Frauen und unseren Freundinnen aus Frankreich, die uns heute alle hier zusammengebracht haben.

Ich wäre heute gerne bei Ihnen, aber ich bin auf Dienstreise mit dem deutschen Bundespräsidenten.

Daher gilt umso mehr: Ich freue mich sehr darauf, Sie alle bald wiederzusehen! Passen Sie auf sich auf!

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