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Außenminister Heiko Maas vor seiner Reise nach Prag

30.09.2019 - Pressemitteilung

Vor seiner Abreise nach Prag (30.09.) erklärte Außenminister Maas:

Freiheit und eine bessere Zukunft – danach sehnten sich tausende DDR-Bürgerinnen und Bürger, die im Herbst 1989 Zuflucht in unserer Botschaft in Prag gesucht haben. Am 30.09.1989, kurz vor 19 Uhr, überbrachte Außenminister Genscher vom Balkon der Botschaft die erlösende Nachricht: Die Ausreise wurde genehmigt. Seine Worte gingen im Jubel unter. Ich freue mich, genau 30 Jahre nach diesem denkwürdigen Abend nach Prag zu reisen. Die Menschen in der Botschaft hatten alles zurück gelassen und ihre Zukunft auf diese eine Karte gesetzt, die Ausreise. In die Freiheit. Als sie sich zu Hause verabschiedeten, dachten sie, es sei für immer. Und sie wussten nicht, wo ihre Reise endet. Sie wussten nur: Es gibt kein Zurück. Eine Weichenstellung, wie es sie nur einmal gibt im Leben. Das waren mutige Menschen. Und wir alle, die wir heute im geeinten Deutschland leben, verdanken ihnen viel.

Ich möchte meine Reise auch nutzen, um der tschechischen Bevölkerung zu danken. Die Solidarität vieler Prager mit den Botschaftsflüchtlingen war ein ganz wichtiger Faktor. Das war nicht nur eine deutsch-deutsche, sondern auch eine deutsch-tschechoslowakische und europäische Sternstunde.

Viel zu besprechen gibt es auch in unseren bilateralen Beziehungen zu Tschechien. Ich freue mich daher auf die Begegnungen mit meinen Kollegen. Heute sind wir, Tschechen und Deutsche, auf das engste verbunden: Durch unsere gemeinsamen Werte, unsere EU-Mitgliedschaft und unsere Wirtschaftsbeziehungen. Damals, 1989, hätten das wohl auch die kühnsten Optimisten nicht für möglich gehalten.

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