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Eröffnungsrede von Außenminister Heiko Maas anlässlich der Auftaktveranstaltung von TheMuseumsLab

19.05.2021 - Rede

Kennen Sie das „Man vermisst nur, was man nicht mehr hat“-Syndrom?

Nun, ich vermute, wir alle haben es während dieser Pandemie kennengelernt.

Freunde und die Familie im Lockdown, Theater, Kinos und Museen geschlossen – wir vermissen Dinge, die wir vorher für ganz selbstverständlich gehalten haben. Wir wussten sie eben nicht zu schätzen, solange wir sie hatten.

Was wir aber sehr wohl wissen, ist, dass kulturelle Einrichtungen wie Museen von zentraler Bedeutung sein werden, um uns von der aktuellen Krise zu erholen und die Wunden zu heilen, die sie in unserer Gesellschaft geschlagen hat.

Museen sind mehr als nur Sammlungen.

Sie sind ein Fenster in unsere Vergangenheit. Dank ihnen können wir zusammenkommen und über unsere Gegenwart nachdenken. Und auf diese Weise helfen sie uns, Brücken in die Zukunft zu bauen.

Dies ist auch die Grundidee von TheMuseumsLab. Und ich bin Ihnen allen, unseren Freunden und Partnern, dankbar, dass sie diese in die Tat umgesetzt haben.

Mit TheMuseumsLab schaffen wir eine Plattform für Lernen und Austausch; einen Ort der Neuerfindung und des schöpferischen Wirkens für afrikanische und deutsche Expertinnen und Experten und Nachwuchsfachkräfte; und ein Netzwerk für Diskussion und Reflexion über unsere koloniale Vergangenheit und die Frage der Rückgabe von Kunstgegenständen aus dieser Zeit.

Und, meine Damen und Herren, dadurch wird TheMuseumsLab nicht nur Wissen mehren und neue Ideen hervorbringen. Es könnte auch unseren künftigen Blick auf Museen selbst revolutionieren.

Wir würden sie dann vielleicht nicht mehr nur als Tempel des Wissens oder Heiligtümer der Schönheit betrachten. Sondern als Orte, die uns verbinden - weil wir an ihnen unser gemeinsames Menschsein erfahren.

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