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Außenminister Maas vor seiner Reise nach Russland
Vor seiner Reise nach Moskau und Sankt Petersburg sagte Außenminister Heiko Maas heute (11.08.2020):
Wo es Klärungsbedarf gibt, dort sucht man am besten das offene Wort. Deshalb reise ich heute das erste Mal seit Beginn der Corona-Pandemie nach Russland. Dass wir nicht zuletzt wegen des Mordes im Berliner Tiergarten, den der Generalbundesanwalt staatlichen russischen Stellen zuschreibt, im vergangenen Jahr in schwieriges Fahrwasser geraten sind, ist kein Geheimnis.
Das deutsch-russische Verhältnis ist zu wichtig, um es sich selbst zu überlassen. Das gilt umso mehr, weil die Corona-Pandemie den direkten Kontakt zwischen Deutschen und Russen zusätzlich erschwert. Nur unter Einbindung Moskaus bei wichtigen internationalen Themen werden wir Ergebnisse erzielen, die auch Bestand haben. Das betrifft die Lage in der Ostukraine, in Libyen und in Syrien gleichermaßen. Auch in der Rüstungskontrolle kommt dem russischen Verhalten eine Schlüsselrolle zu. Wir möchten, dass Russland dieser Verantwortung gerecht wird.
Ich werde auch nach Sankt Petersburg weiterreisen. Vor 75 Jahren ging die Blockade Leningrads durch die deutsche Wehrmacht zu Ende, ein abscheuliches Kriegsverbrechen an der russischen Bevölkerung, für das Deutschland Verantwortung trägt, und das wir nie vergessen dürfen. Vor gut einem Jahr hatte ich mit meinem russischen Kollegen eine humanitäre Geste vereinbart, die den Überlebenden der Blockade zugutekommt. Ich bin froh, dass diese mit der Unterstützung des Veteranen-Krankenhauses nun endlich Gestalt annimmt.